Krypto-Sektor unter Schock

"Kontrazyklische Nachkaufchance" bei Bitcoin & Co.? Darum hält Vermögensverwalter-Gigant Fidelity an Krypto-Investments fest

17.06.22 23:34 Uhr

"Kontrazyklische Nachkaufchance" bei Bitcoin & Co.? Darum hält Vermögensverwalter-Gigant Fidelity an Krypto-Investments fest | finanzen.net

Fidelity-CEO Abby Johnson bleibt trotz des dramatischen Abverkaufs der vergangenen Tage langfristig bullish für den Krypto-Sektor. Wie bei den vorherigen Crashs sei auch dieser "Krypto-Winter" eine hervorragende Nachkaufgelegenheit. Was macht Johnson so optimistisch für die Zukunft von Bitcoin und den anderen Cyberdevisen?

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0,0003 ETH -0,0000 ETH -0,77%

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• Bitcoin und Ethereum verloren 2022 bislang mehr als 50 Prozent
• Johnson bleibt dennoch für langfristige Krypto-Aussichten zuversichtlich
• Fidelity schon seit 2014 in Bitcoin investiert - weiteres Krypto-Engagement geplant

Langfristige "Hodler" von Bitcoin und Co. brauchen derzeit starke Nerven. Seit November 2021 geht es für die Cyberdevisen schnurstracks nach unten. Die Ur-Kryptowährung Bitcoin hat im laufenden Jahr bereits 54,67 Prozent (Stand: 16. Juni 2022) an Wert verloren, bei Ether fallen die Einbußen mit knapp 70 Prozent sogar noch höher aus. Die herben Verluste der Kryptowährungen gehen erwartungsgemäß nicht spurlos an den zahlreichen Krypto-Unternehmen vorbei. So gab Coinbase, eine der größten Kryptobörsen der Welt, am Dienstag die Entlassung von 18 Prozent seiner Mitarbeiter bekannt.

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Dennoch gibt es weiterhin Krypto-Bullen, die davon überzeugt sind, dass die monatelange Talfahrt sich zukünftig als herausragende Nachkaufmöglichkeit entpuppen wird. Dazu gehört auch Abby Johnson, laut "Forbes" im März 2022 die zehntreichste Frau der Welt und Chefin des traditionellen Bostoner Investmenthaus Fidelity Investments.

Abby Johnson ist leidgeprüft: "Bereits mein dritter Krypto-Winter"

Abby Johnson, die laut "Forbes" mit einem Vermögen 21,2 Milliarden US-Dollar im März 2022 die zehntreichsten Frau der Welt war, investiert bereits seit 2014 in den Bitcoin. Damals kostete die älteste Cyberdevise zeitweise noch unter 250 US-Dollar. Ihre Pläne sorgten innerhalb der Fidelity-Gruppe noch für große Verwunderung. Seitdem ging es für den Bitcoin zwar tendenziell stark nach oben, diese Bewegung war aber von einer enorm hohen Volatilität geprägt. So scheint Johnson denn auch den derzeitigen Abschwung halbwegs gut verkraften zu können. Es sei bereits ihr "dritter Krypto-Winter", erklärt die leidgeprüfte Investorin Johnson im Rahmen der von "CoinDesk" veranstalteten "Consensus 2022"-Kryptokonferenz. Dennoch gibt auch sie zu, dass sie sich "schrecklich wegen des verlorenen Wertes" fühle.

Fidelity betrachtet Abschwung als "eine Chance"

Ungeachtet des enormen Verkaufsdrucks im Krypto-Sektor ist Johnson weiterhin von den positiven Aussichten der Cyberdevisen überzeugt. "Es gab viele Höhen und Tiefen, aber ich sehe das als eine Chance", ordnet Johnson den aktuellen Krypto-Bärenmarkt ein. "Ich wurde als Kontrazyklikerin erzogen und reagiere daher reflexartig: Wenn man der Meinung ist, dass die Fundamentaldaten eines langfristigen Falles wirklich stark sind, ist es an der Zeit, den Einsatz zu verdoppeln und besonders stark einzusteigen, wenn alle anderen aussteigen." Man kann somit davon ausgehen, dass Johnson den derzeitigen Dip nutzt, um Bitcoins für die 2018 gegründete Krypto-Sparte namens Fidelity Digital Assets zu erstehen.

Johnson fordert klarere Richtlinien bei Krypto-Regulierung

In den vergangenen Jahren waren nicht nur makroökonomische Faktoren, sondern vor allem auch die regelmäßig wiederkehrende Angst vor einer wachstumshemmenden politischen Regulierung für die enorme Krypto-Volatilität verantwortlich. Johnson fordert die Gesetzeshüter dazu auf, transparente Regeln für den Umgang mit den Kryptowährungen zu entwerfen. Dies würde viel Unsicherheit aus dem Markt nehmen und so Innovationen ermöglichen. Auch Fidelity habe unter der unklaren Gesetzeslage gelitten, da die Entwicklung neuer Methoden und Produkte gerade im Bereich der Krypto-Brokerage dadurch erschwert worden wäre.

Zuletzt sorgte Fidelity für Aufsehen, weil der Investment-Riese neuerdings Bitcoin in den circa 20 Millionen von Fidelity verwalteten US-amerikanischen Pensionsplänen 401 (k) einbringen will. Johnson sagte bei der "Consensus"-Konferenz dazu: "Ich hätte nie gedacht, dass wir so viel Aufmerksamkeit dafür bekommen würden, dass wir ein bisschen Bitcoin in das 401(k)-Geschäft einbringen. Viele Leute, die davon gehört haben, haben nachgefragt, und ich war sehr überrascht über die vielen positiven Rückmeldungen, die wir bekommen haben." Jedoch dürfte dieses Projekt durch einen womöglich bevorstehenden, langen Krypto-Winter zumindest vorerst an Unterstützung verlieren.

Redaktion finanzen.net

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