Schwarze Liste: US-Finanzministerium verbietet jegliche Interaktion mit Tornado Cash
Weil Tornado Cash von der nordkoreanischen Hackergruppe Lazarus Group für das Waschen gestohlener Kryptos genutzt wird, setzt die OFAC den Mixing-Service auf die Schwarze Liste. Auch nicht-betrügerische Transaktionen dürfen nicht mehr durchgeführt werden.
• Tornado Cash wurde von den USA auf die "Specially Designated Nationals List" gesetzt
• Jegliche Transaktionen in Verbindung mit der Plattform sind in den USA verboten
• Auch Möglichkeiten zum Datenschutz sind durch das Verbot eingeschränkt
"Heute hat das Office of Foreign Assets Control (OFAC) des US-Finanzministeriums den virtuellen Currency-Mixer Tornado Cash sanktioniert, über den seit seiner Gründung im Jahr 2019 verschiedene virtuelle Währungen im Wert von mehr als sieben Milliarden US-Dollar gewaschen wurden - darunter über 455 Millionen US-Dollar von der durch Nordkorea geförderten Lazarus Group", verkündete das US-Finanzministerium am 8. August in einer Pressemitteilung.
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Tornado Cash bei mehreren großen Hacks für Geldwäsche verwendet
Die Lazarus Group soll hinter dem im März entdeckten 625-Millionen-Ronin-Hack stecken und einen Großteil der erbeuteten Kryptos über Tornado Cash gewaschen haben. Bei dem Mixing-Service überweisen Kunden ihre Kryptowährungen in einen gemeinsamen Tornado-Pool und können danach aus diesem Pool Kryptowährungen im eingezahlten Wert wieder entnehmen. So soll sichergestellt werden, dass Transaktionen nicht nachverfolgt werden können und der Datenschutz gewährleistet wird. Während auch nicht-betrügerische Nutzer die Open-Source-Plattform verwenden, wurden nach Angaben der Krypto-Analysefirma Elliptic rund 1,5 Milliarden US-Dollar aus dem Crypto.com-Hack bei Tornado Cash gewaschen, und laut US-Finanzministerium auch die Spuren gestohlener Anlagen von Harmony Bridge und Nomad Bridge auf diesem Wege verwischt.
Die USA will stärker gegen Geldwäsche über Mixing Services vorgehen
"Diese Hacks sind mehr als nur Hacks, sie sind ein ernstes Risiko für die nationale Sicherheit. Es geht nicht nur um Geldwäsche - es geht um Geldwäsche, die für die Verteilung von Waffen genutzt werden wird", so Ari Redbord von der Analysefirm TRM Labs gegenüber CoinDesk. Vom Verbot der Plattform für diese illegalen Aktivitäten erhofft sich das US-Finanzministerium einen Rückgang der Geldwäsche - erst vor wenigen Monaten wurde mit Blending.io bereits eine andere, kleinere Mixing-Plattform gesperrt.
Bei einem Verbot von Blending.io und Tornado Cash soll es nicht bleiben: "Die Vereinigten Staaten werden weiterhin gegen Mixer vorgehen, die für Kriminelle digitale Währungen waschen oder sie dabei unterstützen", erklärte Außenminister Anthony Blinken anlässlich der Pressemitteilung des US-Finanzministeriums in einem Statement.
Was bedeutet das Verbot für den Datenschutz in den USA?
Konkret bedeutet die Platzierung von Tornado Cash auf der Schwarzen Liste, dass niemand in den USA mehr Transaktionen in Verbindung mit der Plattform tätigen darf - bei Verstoß droht eine Strafe. Während die Entscheidung des Ministeriums, gegen Geldwäsche vorzugehen, bei den meisten selbstredend unterstützt wird, sprechen Experten darüber, was das Verbot von Mixing Services für den Datenschutz bedeutet. So stelle sich die Frage, warum die Regierung nicht gezielt gegen Betrüger vorgeht, anstatt auch legal handelnden Personen den Schutz ihrer Daten zu erschweren. Coin Center, eine Non-Profit-Organisation im Bereich Krypto-Regulierung, formuliert es in einem Artikel wie folgt: "Das ist die Sanktionierung eines an sich neutralen Tools, das wie jede andere Technologie auch für gute und schlechte Zwecke genutzt werden kann."
Welche Auswirkungen das Verbot tatsächlich auf die Geldwäsche und Datenschutz im Allgemeinen haben wird, bleibt vorerst abzuwarten.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.net
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