Star-Ökonom Stiglitz plädiert für die Abschaffung des US-Dollars
Nachdem der Nobelpreisträger und Ökonom Joseph Stiglitz bereits mit seiner Forderung zur Abschaffung des Euro Aufsehen erregte, rät er nun auch ein weiteres Zahlungsmittel auszusetzen: Kein geringeres als den US-Dollar.
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Neben dem Schweizer Franken gilt auch der US-Dollar im Bereich der Devisen als vermeintlich sicherer Hafen. Auf der ganzen Welt halten Nationen, vor allem China, deshalb ihre Reserven in US-Dollar. Doch genau das ist dem Star-Ökonomen zufolge der Ursprung von Korruption, Betrug und Steuerhinterziehung.
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Panama Papers als Paradebeispiel
Im April 2016 hatte die Veröffentlichung der Panama Papers für allgemeines Entsetzen gesorgt. Sie legten die geheimen Offshoregeschäfte unter anderem von amtierenden und ehemaligen Staatschefs, Prominenten und Firmen aus zahlreichen Ländern offen. Im Zuge dessen wurde der Strafrechtsprofessor, Starökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz von dem Präsidenten Panamas in ein Expertengremium berufen, um Vorschläge zur Lösung des bestehenden Problems zu bearbeiten. Nachdem Stiglitz jedoch bekannt wurde, dass Panama die erarbeiteten Vorschläge nicht veröffentlichen wolle, verließen Stiglitz und auch der Fifa-Experte und Strafrechtsprofessor aus Basel, Mark Pieth, die Expertenrunde und veröffentlichten daraufhin ihre eigene Analyse "Overcoming the Shadow Economy".
Im Mittelpunkt dieser Veröffentlichung steht mehr Transparenz. Die Forderung nach mehr Nachvollziehbarkeit von Finanzgeschäften summiert Stiglitz zu einer gewagten These, welche er beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos erläuterte: Er plädiert für die Abschaffung des US-Dollars.
Ist eine digitale Währung die Lösung aller Probleme?
Durch die sicheren Häfen würden "globale Rahmenbedingungen für Korruption und Steuerflucht" erst geschaffen werden, welche dann wiederum von zahlreichen Personen vermeintlich einfach ausgenutzt werden. Deshalb solle man auf die Währung "US-Dollar" gänzlich verzichten und auf eine Digitalwährung umsteigen. Mit dieser könnte so der fehlenden Transparenz der gesamten globalen Finanzwelt entgegengewirkt werden. Denn durch die digitalen Fußabdrücke können einzelne Finanztransaktionen nachvollzogen und zugeordnet werden. Somit könnten laut Stiglitz vor allem das große Problem der Korruption, auch auf Staatsebene verfolgt werden.
Dennoch sehen Stiglitz und Pieth in ihrer Veröffentlichung nur wenig Möglichkeit für eine Umsetzung ihrer Richtlinien. "Die Transparenz hätte wohl einen enormen Nutzen für die Allgemeinheit, doch dafür gibt es keine Lobby", schreiben sie zusammenfassend in ihrer Analyse.
Redaktion finanzen.net
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