"Riesige Verluste" drohen: China warnt Anleger davor, den Yuan zu shorten
Die Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt finden kein Ende. Inzwischen sind erste wirtschaftliche Schwächen zu erkennen, dennoch warnt China Yuan-Bären davor, gegen die chinesische Währung zu wetten.
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Der US-chinesische Handelskonflikt ist weiter in vollem Gange. "Ich denke, mittlerweile wünschen sie [China] sich wahrscheinlich, dass sie den Deal abgeschlossen hätten, den sie auf dem Tisch liegen hatten, statt zu versuchen, ihn nochmal neu zu verhandeln. Sie würden gerne einen Deal machen. Wir sind dazu nicht bereit", erklärte US-Präsident Donald Trump am Montag auf einer Pressekonferenz in Tokio. Die US-Regierung habe allerdings "viele arrogante Forderungen gestellt", wie CNBC kürzlich schrieb. "Offensichtlich geht dies über das Feld und den Umfang von Handelsverhandlungen hinaus und berührt Chinas grundlegendes Wirtschaftssystem. Dies zeigt, dass hinter dem Handelskrieg, den die USA gegen China führen, ein Versuch steht, Chinas wirtschaftliche Souveränität zu verletzen und China zu zwingen, seine eigenen Kerninteressen zu schädigen", hieß es weiter. Mittlerweile lasse sich China auf wirtschaftlicher Ebene bereits Schwächen anmerken, darauf deute auch die jüngste Entwicklung des Yuan hin.
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China: Der Yuan wird nicht anhaltend abwerten
So brachte der jüngste Rückgang die chinesische Währung beinahe bis auf die 7 Yuan pro US-Dollar-Grenze, womit der Yuan ein kritisches Niveau erreicht hätte. China riet Händlern dennoch davon ab, die chinesische Währung zu verkaufen. Guo Shuqing, Leiter der chinesischen Aufsichtsbehörde für Banken und Versicherungen (CBIRC), warnte davor, dass Spekulanten, "die den Yuan shorten, unweigerlich einen riesigen Verlust erleiden werden". Denn ein anhaltender Rückgang sei nicht zu befürchten. "Kurzfristige Schwankungen des Yuan-Wechselkurses sind normal, aber auf lange Sicht bestimmen Chinas wirtschaftliche Fundamentaldaten, dass der Yuan nicht anhaltend abwerten wird", so Guo weiter. Die chinesische Regierung habe in den vergangenen Jahren große internationale Anerkennung für ihre Bemühungen erhalten, ein Gleichgewicht zwischen der Flexibilität und der Stabilität des Yuan-Kurses zu finden, erklärte der CBIRC-Leiter. In den letzten zehn Jahren seien alle Fälle der relativ starken Abwertung der chinesischen Währung im Wesentlichen auf externe Gründe zurückzuführen. So auch in diesem Fall: Aufgrund der Handelsspannungen und der Sorgen vor einer sich abschwächenden Wirtschaft sei der Yuan unter Druck geraten. Seit der Eskalationen zu Beginn dieses Monats hat der Offshore-Yuan rund 2,6 Prozent gegenüber dem US-Dollar eingebüßt, und zwar "ausschließlich aufgrund der US-Maßnahmen, die zu einer Eskalation der Wirtschafts- und Handelskonflikte führten, was wiederum die Marktstimmung beeinträchtigte", erklärte Guo. Daneben stieg die Bereitschaft der Händler, auf weitere Rückgänge zu setzen, auf das höchste Niveau unter den asiatischen Währungen.
Alicia Garcia Herrero, Chefökonomin für den asiatisch-pazifischen Raum bei der französischen Investmentbank Natixis, erläuterte, dass China nicht wolle, dass "zu viele Trades" auf eine einseitige Bewegung des Yuan wetten, denn Chinas Hauptanliegen sei das Wachstum, dafür sei ein stabiler Yuan jedoch enorm wichtig.
Verhärtete Fronten
Die Fronten zwischen den Vereinigten Staaten und China sind dennoch weiterhin verhärtet. Obwohl beide Nationen beginnen zu schwächeln, ist eine Einigung bislang nicht in Sicht. Laut UBS haben bisher allerdings weder China noch die USA einen starken wirtschaftlichen Abschwung verzeichnen müssen, weshalb ein geringer Anreiz bestehe, schnell ein Handelsabkommen abzuschließen. "Es ist ziemlich klar, dass die Handelsspannungen wieder eskaliert sind und zu diesem Zeitpunkt auf beiden Seiten nicht genug Schmerzen bestehen, damit ein Deal unmittelbar bevorsteht", merkte Tan Min Lan, Leiter des Asien-Pazifik-Raums des Chief Investment Office bei UBS Global Wealth Management, Anfang der Woche gegenüber CNBC an. Wenn es nach ihm geht, dürfte ein Deal erst kurz vor 2020 zustande kommen.
Redaktion finanzen.net
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