Kein Abschwung in Sicht

Deshalb legt der Eurokurs zu

28.06.18 16:50 Uhr

Deshalb legt der Eurokurs zu | finanzen.net

Der Eurokurs hat am Donnerstag zugelegt.

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Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1593 Dollar. Am Morgen hatte sie noch zeitweise einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1583 (Mittwoch: 1,1616) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8633 (0,8609) Euro.

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Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hatte sich im Juni zwar erneut etwas eingetrübt. Der von der EU-Kommission erhobene Konjunkturindikator ESI hatte jedoch weniger stark nachgegeben als erwartet. Das Analysehaus Capital Economics wertete dies als Beleg, dass sich die Konjunktur seit Jahresbeginn zwar abgeschwächt habe, es sich dabei aber nicht um den Beginn eines Abschwungs handele.

Steigende Energiepreise hatten die Inflation in Deutschland im Juni den zweiten Monat in Folge über die Marke von zwei Prozent getrieben. Die Verbraucherpreise waren im Juni binnen Jahresfrist um 2,1 Prozent gestiegen. In Italien war die Inflationsrate im Juni mit 1,5 Prozent auf den höchsten Stand seit Mai 2017 geklettert. Die EZB strebt für den gesamten Währungsraum eine Rate von knapp zwei Prozent an. "Doch unabhängig von der Inflationsentwicklung ist der Kurs der EZB abgesteckt", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Auch wenn die Anleihekäufe zum Jahresende eingestellt werden - die Zinsen werden noch bis zum Sommer 2019 auf den bisherigen Niveaus bleiben."

Der am Donnerstag und Freitag stattfindende zweitägige EU-Gipfel in Brüssel könnte die Märkte bewegen. Schließlich geht es beim Thema Asyl auch um die Zukunft der deutschen Bundesregierung. Allerdings hat das Thema den Euro bisher kaum bewegt. "Das liegt in erster Linie daran, dass der Markt die innenpolitischen Streitereien in Deutschland nicht als systemisches Risiko für den Euroraum ansieht", schreibt Commerzbank-Devisenexpertin Thu Lan Nguyen. Solange die Wahrscheinlichkeit gering bleibe, dass die aktuelle Krise zu einem Auseinanderbrechen des Euroraums führen könnte, sollte auch der Eurokurs unberührt bleiben.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88520 (0,88173) britische Pfund, 127,63 (128,08) japanische Yen und 1,1556 (1,1536) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1251,55 (1254,60) Dollar festgelegt./jsl/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

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