Italien belastet

Euro gibt kräftig nach - die Gründe für das Tagestief

20.11.18 16:55 Uhr

Euro gibt kräftig nach - die Gründe für das Tagestief | finanzen.net

Der Eurokurs ist am Dienstag erneut wegen der Verunsicherung um Italien unter 1,14 US-Dollar gefallen.

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Am späten Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1390 US-Dollar gehandelt. Am Morgen war sie noch bis auf 1,1472 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1421 (Montag: 1,1427) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8756 (0,8751) Euro.

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Nach ausländischen Anlegern scheinen auch italienische Privatanleger misstrauischer gegenüber der Haushaltspolitik ihrer Regierung zu werden. Die Nachfrage nach der als "Patriotenanleihe" bekannten italienischen Staatsanleihe namens "BTP Italia" fiel bisher schwach aus. Der Verkaufsprozess läuft von Montag bis Donnerstag. Diese speziellen Anleihen richten sich besonders an private Haushalte.

Die populistische Regierung in Rom will mit der Geldaufnahme durch diese Anleihen auch den Rückzug von ausländischen Investoren kompensieren. Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, warnte Italien zudem vor dem Ende der Nettoanleihekäufe durch die EZB zum Jahresende. Schließlich ist die Notenbank derzeit der größte Käufer von italienischen Staatsanleihen.

Der italienische Vize-Premierminister und Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, machte dagegen die Ablehnung des Haushalts 2019 durch die EU-Kommission für die schwierige Lage am italienischen Anleihemarkt verantwortlich. Die EU habe sich wie eine Wand gegen Italien gestellt, sagte Di Maio. Allerdings verwiesen Händler auch auf die heftigen Spannungen innerhalb der italienischen Regierungskoalition.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88908 (0,89083) britische Pfund, 128,34 (128,89) japanische Yen und 1,1328 (1,1391) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1223,00 (1221,60) Dollar festgesetzt.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquellen: PHILIPPE HUGUEN/AFP/Getty Images, Ferumov / Shutterstock.com