Stablecoins im Fokus: Zunahme von Kryptokriminalität beobachtet
Seit dem Jahr 2022 haben sogenannte Stablecoins einen erheblichen Anstieg von Kryptokriminalität begünstigt und dies in einem erschreckenden Umfang von 40 Milliarden US-Dollar. Diese als stabile Kryptowährungen konzipierten Coins sollten eigentlich Sicherheit und Verlässlichkeit bieten, erweisen sich jedoch als zwiespältiges Instrument in der digitalen Finanzwelt.
Werte in diesem Artikel
• Popularität von Stablecoins gewachsen
• Kriminelle profitieren von Stabilität der Stablecoins
• Großteil der illegalen Transaktionen entfällt auf Umgehung von Sanktionen
Stabile Währungen für illegale Zwecke
Stablecoins sind digitale Währungen, die in ihrer Wertstabilität an traditionelle Fiat-Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gebunden sind, wie Finanztip berichtet. Dieser Ansatz sollte demnach dazu dienen, die Volatilität zu minimieren, die oft mit Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum verbunden ist. Als vermeintlich sichere Anlageoption gewannen Stablecoins schnell an Popularität und wurden zu einem Eckpfeiler im Krypto-Ökosystem.
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Trotz ihrer ursprünglichen Intention haben Stablecoins eine düstere Seite offenbart. Laut einer Veröffentlichung von Chainalysis, einem Unternehmen für Kryptowährungsanalyse, wurden sie seit 2022 vermehrt von Kriminellen genutzt, um Gelder zu waschen, betrügerische Aktivitäten zu finanzieren und digitale Angriffe zu erleichtern. Die vermeintliche Stabilität der Coins wurde zum Lockmittel für zwielichtige Machenschaften, da Kriminelle versuchen, die Sicherheitslücken und regulatorischen Grauzonen mittels Transaktionen von Kryptowerten auszunutzen.
Kryptokriminalität im Aufwind
Chainalysis veröffentlichte einen neuen Bericht, demzufolge Stablecoins wie Tether, die an den Wert des US-Dollars gekoppelt sind, in der überwiegenden Mehrheit von betrügerischen Krypto-Transaktionen und Sanktionsverstößen im Jahr 2023 verwendet wurden. Die Analyse ergab, dass Stablecoins in 70 Prozent der Krypto-Betrugsfälle und in 83 Prozent der Krypto-Zahlungen an sanktionierte Länder wie den Iran und Russland involviert waren.
Die Zunahme von Kryptokriminalität durch Stablecoins hat die Gesamtbilanz der digitalen Finanzwelt stark beeinflusst, wie aus dem Bericht von Chainanalysis hervorgeht. Von betrügerischen ICOs (Initial Coin Offerings) über Ponzi-Systeme bis hin zu Ransomware-Zahlungen - die Bandbreite der Straftaten ist vielfältig. Die Gesamtsumme von 40 Milliarden US-Dollar, die seit 2022 durch Kryptokriminalität ermöglicht wurde, verdeutlicht das Ausmaß der Herausforderungen, vor denen die Kryptoindustrie steht.
Sanktionsumgehung als Hauptursache
Andrew Fierman, Leiter der Abteilung für Sanktionsstrategie bei Chainalysis, erklärt, dass Stablecoins besonders attraktiv für sanktionierte Personen und Länder sind. Sie ermöglichen es demnach, die Stabilität des US-Dollars zu nutzen und Sanktionen zu umgehen. Diese Entwicklung sei besonders bei Krypto-Börsen in sanktionierten Ländern wie dem Iran und Russland deutlich, wo Stablecoins den Bitcoin bei weitem übersteigen.
Die Daten von Chainalysis zeigen, dass die größte Kategorie von durch Stablecoins ermöglichter Kriminalität die Sanktionsumgehung ist. Diese macht mehr als die Hälfte der 24,2 Milliarden US-Dollar an Kriminaltransaktionen aus, die Chainalysis 2023 beobachtete, wobei Stablecoins den Großteil dieser Transaktionen ausmachen.
Redaktion finanzen.net
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