Bitcoin vor dem nächsten Sprung?
Nach dem Höhenflug über die Feiertage könnte der Bitcoin vor einem weiteren Sprung stehen. Aber der Markt läuft nach dem jüngsten Raketenflug kurzfristig heiß.
Heute am Morgen sprang der Bitcoin bereits über die nächste markante Marke bei 35.000 Dollar. Es wäre aufgrund der zuletzt gezeigten enormen Dynamik nicht verwunderlich, wenn er nun auch noch die nächste 10.000er-Marke bei 40.000 Dollar in Angriff nimmt. Aber kurzfristig muss die Bitcoin-Rakete etwas Treibstoff tanken, um den Höhenflug - den sie im weiteren Jahresverlauf machen wird - fortzusetzen. Ein anhaltendes Mooning ist in dieser Form eigentlich nur bei einer Mega-Meldung denkbar, wenn beispielsweise Elon Musk oder BlackRock den Einstieg beim Bitcoin verkünden würden. Aber unabhängig davon bleiben wir bei unserem schon seit Anfang vergangenen Jahres propagierten Kursziels von 50.000 bis 100.000 Dollar bis zum Jahresende. Dieses erscheint in Anbetracht der jüngsten Entwicklung derzeit sogar eher etwas konservativ.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Über die Feiertage kam es zwar noch nicht zu einer wirklichen Bitcoin-Hysterie. Allerdings zogen die Kurse seit Weihnachten um bis zu 50 Prozent in der Spitze enorm an. Der parabolische Kursverlauf ist zuletzt in einen senkrechten übergegangen (vgl. Bitcoinchart seit dem alten Allzeithoch 2017 unten). Die Umsätze waren trotz der Feiertage sehr hoch. Wobei das auch der derzeitigen besonderen Situation geschuldet sein kann. Denn durch den Lockdown und die dadurch erzwungene Entschleunigung in vielen Ländern konnten sich die Anleger verstärkt ihren Geldanlagen widmen. Zumal die Kryptomärkte mit ihrem 24/7-Handel ja keine Feiertage kennen und rund um die Uhr gehandelt wird. Jedenfalls war in den Weihnachtsferien Bitcoin statt Skifahren angesagt. Zumal einige Anleger wohl die Kursexplosionen der vergangenen Wochen eher verpasst haben und stark unter FOMO litten. Gegen die Angst, etwas zu verpassen, gibt es aber immer noch keinen Impfstoff.
Treiber dieser Hausse waren zuletzt offensichtlich auch aggressive Käufe von einigen Großinvestoren. Außerdem hatten Leerverkäufer darauf spekuliert, dass der Bitcoin nicht über 30.000 Dollar hinauskommt. Als die Marke dann überwunden wurde, soll es zu einem Short Squeeze gekommen sein, der den Preis noch dynamischer nach oben trieb. Bei einem derartigen Höhenflug wird die Gefahr eines deutlichen Rückschlags immer größer. Der Fear & Greed Index ist auf Rekordständen, die Gier der Anleger also gefährlich groß. Außerdem ist scheinbar nun auch bei den institutionellen Anlegern ein FOMO-Effekt ausgebrochen. Dabei ist nicht einmal das Kursniveau das Problem. Denn eigentlich hätte der Bitcoin in Anbetracht des Umfelds an den internationalen Anlagemärkten schon viel früher im vergangenen Jahr steigen müssen. Ein Problem ist da eher die Schnelligkeit des Kursanstiegs, die nach einer Korrektur schreit.
Allerdings ist bei der derzeitigen Dynamik kaum zu sehen, von welchem Niveau aus eine größere Korrektur kommt. Zuletzt gab es schon einmal einen Vorgeschmack. Vorgestern wurden die Kurse im asiatischen Handel noch einmal stark nach oben getrieben. Die zweitgrößte Kryptowährung Ethereum konnte innerhalb eines Tages sagenhafte 50 Prozent zulegen und erreichte in der Spitze 1.160 Dollar. Am Morgen ging es dann in wenigen Stunden runter bis 860 Dollar. Zuletzt konnte sie sich dann bei knapp über 1.000 Dollar behaupten. Der Bitcoin legte dagegen im Asienhandel an diesem Tag nicht zu und bewegte sich seitwärts. Am Morgen rauschte er dann in wenigen Stunden von über 33.300 auf 28.500 Dollar. Zuletzt erreichte er wieder rund 32.000 Dollar. Diese Kursfluktuationen sind ein Vorgeschmack darauf, was in den nächsten Wochen kommen könnte.
Gerd Weger schreibt seit 35 Jahren für verschiedene Publikationen Artikel zu Aktien und Derivaten. Dabei ging es meist um spekulative Anlagen in Wachstumsaktien und Optionsscheinen. Seit zwei Jahren liegt der Fokus auf dem Markt für Kryptowährungen. Seit April 2018 führt er ein Krypto-Musterdepot bei coin-stars.de und schreibt dazu regelmäßig einen Artikel in „€uro am Sonntag“. Das Musterdepot hat sowohl den Bitcoin wie auch alle Kryptoindizes weit outperformt. Am 1. Juni 2019 ist ein Realdepot auf verschiedene Kryptowährungen gestartet. Dieses wird auf der BISON App geführt. Das Musterdepot wird publizistisch begleitet im Magazin „Börse Online“ und auf boerse-online.de.
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Bildquellen: coin-stars.de