Gaskrise

Darum fällt der Euro auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren

05.09.22 16:42 Uhr

Darum fällt der Euro auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren | finanzen.net

Die Erdgaskrise hat den Euro erstmals seit fast 20 Jahren unter die Marke von 0,99 US-Dollar gedrückt.

Werte in diesem Artikel
Devisen

0,1316 EUR 0,0001 EUR 0,08%

7,6000 CNY -0,0068 CNY -0,09%

0,8344 GBP -0,0007 GBP -0,08%

8,1619 HKD -0,0067 HKD -0,08%

160,5500 JPY -1,2200 JPY -0,75%

1,0487 USD -0,0009 USD -0,09%

1,1986 EUR 0,0010 EUR 0,08%

0,0062 EUR 0,0000 EUR 0,78%

0,9536 EUR 0,0009 EUR 0,09%

Am Montagmorgen war die Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 0,9878 US-Dollar gefallen. Dies ist der tiefste Stand seit Dezember 2002. Bis zum Nachmittag erholte sich der Euro wieder etwas und wurde mit 0,9927 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9920 (Freitag: 0,9993) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0081 (1,0007) Euro.

Wer­bung
CNY/EUR und andere Devisen mit Hebel via CFD handeln (long und short)

Handeln Sie Währungspaare wie CNY/EUR mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Im Juli hatte der Euro auch erstmalig seit zwei Jahrzehnten wieder die Parität zum US-Dollar unterschritten. Darunter versteht man ein Tauschverhältnis eins zu eins. An den Finanzmärkten haben solche Marken große Symbolkraft.

Der russische Staatskonzern GAZPROM lässt alle Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nun bis auf Weiteres ruhen - angeblich wegen technischer Probleme. Die unsichere Versorgung mit Erdgas belastet den Euro schon länger. Europa und insbesondere Deutschland sind stark abhängig von russischen Erdgaslieferungen. In den vergangenen Wochen hatte Russland die Lieferungen zunehmend reduziert. Nach Einschätzung der Experten der Commerzbank wird es immer wahrscheinlich, dass es im Winter in Deutschland zu einer Rationierung von Gas kommen wird. "Dann würde die schon wegen der massiv gestiegenen Energiepreise zu erwartende Rezession deutlich gravierender ausfallen", heißt es in einer Studie.

Konjunkturdaten zeichneten abermals ein trübes Bild für die Eurozone. Die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global gingen im gemeinsamen Währungsraum weiter zurück. Ebenfalls rückläufig war die Investorenstimmung des Beratungsunternehmens Sentix. Das Konjunkturbarometer fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86358 (0,86478) britische Pfund, 139,47 (140,36) japanische Yen und 0,9747 (0,9839) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1711 Dollar gehandelt. Das waren rund ein Dollar weniger als am Freitag.

/jsl/nas

FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquellen: Marian Weyo / Shutterstock.com, Patryk Kosmider / Shutterstock.com