Darum fällt die türkische Lira auf ein Rekordtief
Der Euro hat sich am Donnerstag im US-Handel weiter stabilisiert. Nach deutlichen Verlusten in den vergangenen Tagen kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1999 US-Dollar.
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Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1992 (Mittwoch: 1,2007) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8339 (0,8328) Euro.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Im europäischen Geschäft war der Eurokurs zwischenzeitlich über die Marke von 1,20 Dollar gestiegen, konnte die Gewinne aber nicht halten. Marktbeobachter sprachen von einer Stabilisierung der Gemeinschaftswährung nach deutlichen Verlusten in den Wochen zuvor. Seit Mitte April hatte der Euro zum Dollar etwa vier Cent oder dreieinhalb Prozent verloren. Auslöser waren schwache Konjunkturdaten aus dem Währungsraum gewesen. Eine rasche Änderungen der extrem lockeren Geldpolitik der EZB ist damit noch unwahrscheinlicher geworden.
Bestätigt wurde derartige Erwartungen am Donnerstag durch neue Inflationsdaten aus dem Euroraum. Die Inflationsrate war im April von 1,3 auf 1,2 Prozent gefallen, die weniger schwankungsanfällige Kernrate gab sogar um 0,3 Prozentpunkte auf 0,7 Prozent nach. Die Daten bringen die EZB in die Bredouille, weil sie plant, ihre Anleihekäufe in absehbarer Zeit zu beenden. Begründet wird dies mit der Zuversicht, dass sich die Inflationsrate wieder dem EZB-Ziel von knapp 2 Prozent nähert. Davon ist gegenwärtig nichts zu sehen.
Die türkische Lira fiel unterdessen zum US-Dollar erneut auf ein Rekordtief. Auslöser waren neue Inflationsdaten, die eine weiter steigende Teuerung belegten. Fachleute sehen die Reaktion der türkischen Notenbank als nicht ausreichend an. Der wichtige einwöchige Leitzins liegt ihrer Meinung nach seit langem viel zu niedrig. Mit derzeit acht Prozent bewegt er sich deutlich unterhalb der zweistelligen Inflationsrate. Ein Grund für die vorsichtige Reaktion der Notenbank wird in der Haltung von Präsident Recep Tayyip Erdogan gesehen, der höhere Zinsen ablehnt.
Darüber hinaus erlitt der argentinische Peso seinen größten prozentualen Tagesverlust gegenüber dem US-Dollar seit der Aufhebung der Devisenkontrolle im Dezember 2015. Nach zwei außerordentlich deutlichen Leitzinsanhebungen in dieser Woche verlören die Anleger das Vertrauen in die Notenbanker des Landes, sagten Börsianer.
NEW YORK (dpa-AFX)
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