Südafrika: Renditejagd am Kap
Gute Konjunkturdaten aus China und der Appetit der Anleger auf Schwellenländerinvestments geben dem Rand Auftrieb.
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von Julia Groß, Euro am Sonntag
Das überraschend starke Wirtschaftswachstum in China, das 6,9 Prozent im zweiten Quartal betrug, hat den südafrikanischen Rand innerhalb weniger Tage um mehr als vier Prozent gegenüber dem US-Dollar aufwerten lassen. Im Handelsverlauf stieg der Wechselkurs zwischenzeitlich über die Marke von 0,0775 Dollar pro Rand. China gilt als weltgrößter Konsument von Rohstoffen, Südafrika profitiert davon als Exporteur von Kohle, Gold, Platin und anderen Bodenschätzen. China ist der wichtigste Handelspartner des Landes.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Eine stabile oder steigende Nachfrage ist dem Land am südlichsten Zipfel des afrikanischen Kontinents hochwillkommen. Denn Südafrika befindet sich in einer Rezession. Korruptionsvorwürfe gegen den amtierenden Präsidenten Jacob Zuma und sein Verschleiß von inzwischen vier Finanzministern in drei Jahren verhindern notwendige Reformen. Dass vor wenigen Tagen der Beschluss neuer Gesetze für den Minensektor auf Eis gelegt wurde, kam dem Rand allerdings zugute: Die Vorschriften waren von Marktbeobachtern als investitionshemmend eingestuft worden.
Gleichzeitig entwickelten sich in den USA die Inflation und die Einzelhandelsumsätze zuletzt nicht wie erwartet, sodass Ökonomen weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed für weniger wahrscheinlich halten. Schwellenländer bieten dagegen weit höhere Zinsen. Das zieht Investoren auf der Suche nach Rendite an. Diese Kapitalströme stärken die lokalen Währungen. Die Leitzinsen in Südafrika liegen bei 6,75 Prozent. Die South African Reserve Bank hatte den Zinssatz am Donnerstag zwar um 25 Basispunkte gesenkt, doch der resultierende Abwertungsdruck war begrenzt.
Schockresistente Schwellenländer
Selbst wenn die Fed ihren Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik weiter vorantreibt und andere Industrieländer wie Kanada in ihre Fußstapfen treten, sollten sich die Schwellenländerwährungen als relativ immun dagegen erweisen. Davon sind Volkswirte führender Investmentbanken überzeugt. Bessere Fundamentaldaten und größere Devisenreserven würden den Schock westlicher Zinserhöhungen abfedern.
Anleger, die kurzfristig auf eine weitere Aufwertung des südafrikanischen Rand gegenüber dem US-Dollar setzen wollen, können ein Knock-out-Zertifikat von der Commerzbank kaufen (ISIN: DE 000 CD8 G4R 6). Dessen Kurs steigt überproportional, wenn der Rand gegenüber dem Dollar an Stärke gewinnt. Der Hebel beträgt aktuell 3,1. Falls der Wechselkurs die Barriere von 0,0582 Dollar je Rand berührt oder unterschreitet, verlieren Anleger ihr eingesetztes Kapital. Achtung: Deviseninvestments sind hochspekulativ.
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