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Polnischer Zloty: Plötzlicher Schwächeanfall

17.05.18 17:30 Uhr

Polnischer Zloty: Plötzlicher Schwächeanfall | finanzen.net

Aus fundamentalen und charttechnischen Gründen steht der Zloty unter Druck. Davon können Anleger mit einem Hebelpapier profitieren.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Polens Konjunktur brummt. Um ungefähr vier Prozent soll das BIP 2018 zulegen. Auch im Vorjahr wuchs die Wirtschaft um mehr als vier Prozent. Die Arbeitslosigkeit ist auf einem Mehrjahrestief. Das und die gestiegenen Einkommen führen dazu, dass die Polen viel Geld ausgeben. Der private Konsum kletterte im vergangenen Jahr um 4,8 Prozent. Außerdem treiben auch die verglichen zu 2016 um 5,4 Prozent gestiegenen Investitionen die Wirtschaft an.

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Zinsvorteil gegenüber Eurozone

Der Boom hat zwischenzeitlich die Inflation angeheizt, die sich der Zweiprozentmarke annäherte. Zuletzt ging diese aber wieder auf 1,3 Prozent zurück, weshalb die Nationalbank in Warschau keinen Grund sieht, den Leitzins von 1,5 Prozent anzuheben. Bedingt durch die gut laufende Konjunktur haussiert der Aktienmarkt. Neben hohen ausländischen Direktinvestitionen floss daher auch viel ausländisches Geld in die Börse und in polnische Anleihen. Letztere haben gegenüber Euro-­Anleihen einen deutlichen Zinsvorteil.

Die Kombination dieser verschiedenen Gründe ließ den Zloty zum Euro von Oktober 2017 bis Mitte April dieses Jahres auch kräftig aufwerten: von 4,33 Zloty auf 4,15 Zloty pro Euro.

Seitdem schwächelt die Devise des Nachbarlands aber. Zuerst sah es nur nach einer technischen Korrektur aus. Inzwischen wurde jedoch beim aktuellen Kurs von 4,24 Zloty je Euro die 200-Tages-Linie bei 4,22 Zloty weit übertroffen, was auf eine Fortsetzung des Trends hindeutet.

Auch fundamental gibt es Gründe für die Eurostärke. Ziehen doch Anleger Kapital aus Polen ab, um es in US-Anleihen zu investieren, die bis zu drei Prozent Rendite offerieren. Zudem wird Polen von vielen Anlegern immer noch als Emerging Market angesehen. Die werden derzeit von risikoscheuen Investoren wegen der Dollarstärke gegenüber Schwellenländerwährungen gemieden.

Hinzu kommt der Dauerstreit der EU mit der Regierung in Warschau wegen der Einschränkung der Unabhängigkeit von Justiz und Presse. Brüssel droht der rechten Regierung in Polen, EU-Gelder zu streichen, wenn diese nicht die rechtsstaatlichen und demokratischen Standards der EU einhalten sollte. Eine Lösung dieses Problems ist nicht in Sicht. Auch das schreckt Anleger ab.

Zloty-Schwäche mit Hebel nutzen

Von daher sollte der Zloty gegenüber dem Euro vorerst weiter an Wert verlieren. Das nächste Kursziel sind 4,33 Zloty je Euro. Wird dieser Widerstand übertroffen, ist sogar ein Anstieg bis 4,50 Zloty je Euro möglich. Mit dem Mini-­Future-Long-Zertifikat der BNP Paribas (ISIN: DE 000 PR7 2K1 1) können Anleger mit Hebel 2,4 von einem zum Zloty aufwertenden Euro profitieren.



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