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Indische Rupie: Übertriebener Abverkauf

18.10.18 17:30 Uhr

Indische Rupie: Übertriebener Abverkauf | finanzen.net

Die Währung des Subkontinents ist unter die Räder geraten. Zumindest kurzfristig dürfte eine Erholung bevorstehen. Mit einem Long-Zertifikat können Anleger partizipieren.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Die Krise der Schwellenländerwährungen hat auch Indien erfasst. Die Landesdevise Rupie (INR) hat in den vergangenen Monaten zum Dollar (USD) stark verloren. Statt 65 Rupien Anfang April kostet ein Dollar nun 74 Rupien.

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Wie andere Emerging Markets leidet Indien darunter, dass wegen der gestiegenen US-Zinsen Investoren ihr Geld abziehen und lieber wieder in den USA anlegen. Zudem wächst wegen des stärkeren Dollar die Schuldenlast. Vor allem die Staaten mit hohem Leistungsbilanzdefizit werden von Investoren gemieden, auch der Subkontinent zählt dazu, obwohl das Defizit dort mit 2,4 Prozent des BIP noch relativ niedrig ist.

Angst vor US-Strafmaßnahmen

"Da Indien pro Jahr über 200 Millionen Tonnen Öl importiert, droht sich durch den höheren Ölpreis das Leistungsbilanzdefizit auszuweiten", sagt Schwellenländerprofi Gerhard Heinrich vom Researchhaus Emerging-Markets-Trader. Bisher hat das Land einen großen Teil seines Bedarfs günstig über den Iran gedeckt. Wegen der US-Sanktionen schrecken indische Firmen nun davor zurück, in Persien zu kaufen. Sie schaffen damit Tatsachen, obwohl die Regierung in Neu-Delhi verkündet, sich nicht an den Vorgaben der USA orientieren zu wollen. Zu groß ist die Furcht der Unternehmen vor Strafmaßnahmen.

Dennoch erscheint der Kursverfall der Rupie übertrieben zu sein. Ist doch der Subkontient mit einem geschätzten BIP-Zuwachs von 7,4 Prozent immer noch eines der am stärksten wachsenden Länder der Welt. Seit Jahren glänzt Indien mit hohen Wachstumsraten. Die Auslandsverschuldung ist mit 69 Prozent des BIP zwar nicht niedrig, aber durchaus noch tragbar.

Zudem stieß Premierminister Narendra Modi verschiedene Neuerungen wie die Vereinheitlichung der Mehrwertsteuer und eine Bargeldreform an, die sich nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen positiv auf die Wirtschaft auswirken. Er gilt Investoren als Garant dafür, dass die Reformpolitik fortgesetzt wird. 2019 sind zwar Parlamentswahlen, Modi ist aber klarer Favorit. Im Sommer erzielte seine Partei bei mehreren Regionalwahlen Erfolge.

Das sollte auch die Rupie stärken. Allerdings könnten die weiter steigenden US-Zinsen, ein noch höherer Ölpreis und eine Verschärfung der Emerging-Markets-Krise die Rupie durchaus noch mehr unter Druck bringen.

Gegenbewegung zu erwarten

Zumindest kurzfristig sollte die Währung aber zulegen. Neben fundamentalen Gründen spricht vor allem die Charttechnik dafür. Die Rupie ist überverkauft, eine Gegenbewegung überfällig. Der Kurs hat sich weit von der 200-Tage- Linie bei 67,30 Rupien je Dollar entfernt. Eine Bewegung bis zur Unterstützung bei 68 Rupien je Dollar ist möglich. Mit dem ETC Long INR Short USD (ISIN: DE 000 A1E K0M 1) von ETF Securities verdienen Anleger daran.





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