Hier stimmt was nicht! Die Crux mit dem Franken
Jens Breu, Chef des Schweizer Industrie-Zulieferers SFS, würde sich nicht wundern, wenn das Wechselkurs-Verhältnis Euro zu Schweizer Franken bei eins zu eins läge.
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von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Deshalb werde sich sein Unternehmen auf die Parität einstellen. Das ist eine konträre Meinung zu dem, was Volkswirte vorhersagen. Seit es in der Eurozone kriselt, wertet der Schweizer Franken auf. Im Herbst 2011 etablierte die Schweizer Nationalbank (SNB) eine Untergrenze von 1,20 Franken pro Euro, die sie bis Januar vergangenen Jahres mit sehr viel Aufwand verteidigte. Dann musste sie kapitulieren. Der Wechselkurs sank kurzfristig sogar unter die Parität: Für einen Euro gab es nicht einmal einen Franken. Von diesem Tief hat sich das Wechselkurspaar schnell erholt und pendelt um 1,10 Franken pro Euro, also auf halbem Weg zwischen alter Untergrenze und Parität.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die neue Normalisierung hat die SNB aber teuer erkauft. Die Zinsen wurden gesenkt, um Anlagen in Franken unattraktiv zu machen. Der (Straf-)Zins auf Sichtguthaben liegt bei minus 0,75 Prozent. Zudem greifen die Händler der Nationalbank immer wieder ins Marktgeschehen ein und verkaufen Franken gegen Euro und Dollar. Kaum ein Monat vergeht, in dem die Devisenreserven nicht ein neuen Rekordwert erreichten. Aktuell sind sie gut 100 Milliarden Franken höher als im Januar 2015.
Das heißt: Die SNB musste die Devisenreserven um ein Fünftel ausbauen, nur um den Wechselkurs auf aktuellem Niveau zu halten. Was würde passieren, wenn es in der Eurozone wirklich wieder krachen sollte, wenn eine neue Fluchtbewegung Richtung Franken losbricht? Die Verteidigungslinie der SNB ist dünn. Bei Zinsen wird nichts mehr gehen, denn sonst kommt es zu Bargeldhortung. Und auch das Potenzial für höhere Devisenkäufe dürfte erschöpft sein.
Das ist eine Konstellation, bei der spekulative Anleger wohl auf einen Put (ISIN: DE 000 SE6 WJX 7) auf das Wechselkurspaar setzen und Schweizer Unternehmen es Breu und seiner SFS nachmachen.
Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.
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