Australien: Neuer Premier, neuer Mut
Der neue Australische Regierungschef Turnbull will ein Konjunkturprogramm auflegen. Das könnte die Wirtschaft stützen und die Währung treiben.
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von Alexander Sturm, Euro am Sonntag
Der Neue bemühte sich gleich, Zuversicht zu verbreiten. "Ich bin voller Optimismus", sagte Australiens frischgebackener Premierminister Malcom Turnbull. "Wir werden in den nächsten Wochen Grundlagen schaffen, um unseren Wohlstand in den kommenden Jahren sicherzustellen", verkündete er und deutete damit ein Konjunkturprogramm an. Der liberale Turnbull hatte zu Beginn der Woche den bisherigen konservativen Premierminister Tony Abbott in einer Kampfabstimmung geschlagen. Abbott stürzte über schlechte Umfragewerte. Denn viele Australier sorgen sich um die Zukunft. Seit 25 Jahren wächst die Wirtschaft in dem an Bodenschätzen reichen Land ununterbrochen, nun bremst sie der Verfall der Rohstoffpreise aus. Im zweiten Quartal stagnierte sie fast.
China setzt ewigem Boom ein Ende
Schuld am Ende der goldenen Zeiten ist die Konjunkturabkühlung in China. Die Volksrepublik hat jahrelang einen Bauboom erlebt und für immer neue Wolkenkratzer und Wohnhäuser massenhaft Stahl importiert. Als Grundstoff diente Eisenerz aus australischen Minen. Nun, da das Wachstum in China abflaut, ist der Preis für Eisenerz abgestürzt. Auch andere australische Exportschlager wie Kohle und Gold leiden. Zudem hat Australien im Rohstoffboom andere Branchen wie den Automobilbau vernachlässigt.Handeln Sie Währungspaare wie EUR/USD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Turnbull will nun einen Kurswechsel. "Die Politik erkennt die Notwendigkeit eines Strukturwandels", heißt es in einer Studie der Berliner Stiftung für Politik und Wirtschaft. Das Land müsse neue Branchen aufbauen. Die Aufgabe sei anspruchsvoll, aber nicht unlösbar. Turnbull besitze mehr wirtschaftspolitische Kompetenz als sein Vorgänger. Auch helfe mittelfristig der günstige Australische Dollar.
Bodenbildung bei Rohstoffen
In der Tat hat der Aussie-Dollar zum US-Dollar binnen eines Jahres ein Fünftel an Wert verloren, allein in den vergangenen drei Monaten waren es sieben Prozent. So durchwachsen die Lage in Australien auch ist, in dem niedrigen Kurs ist viel Angst vor einem China-Crash enthalten. Zuletzt stabilisierten sich die Rohstoffpreise aber. Es scheint ein Boden erreicht. Analysten der Helaba glauben daher, dass sich der Aussie-Dollar zum US-Dollar leicht erholen wird. Impulse dürfte auch ein Konjunkturprogramm der neuen Regierung geben.Spekulative Anleger können mit einem Zertifikat auf einen steigenden Australischen Dollar setzen. Ein endlos laufendes Papier bildet die Währung zum US-Dollar ab (ISIN: JE 00B 68G QH0 2). Kommt es tatsächlich zum China-Crash, drohen Verluste.
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