Euro am Sonntag-Ausland

Mexiko: Ein Land unter Druck

11.01.18 17:30 Uhr

Mexiko: Ein Land unter Druck | finanzen.net

Die Wirtschaft läuft rund, doch anstehende Wahlen sowie die Nafta-Verhandlungen sorgen für Verunsicherung bei Investoren. Mutige wetten auf einen weiterhin schwachen Peso.

von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag

Mexiko steht ein spannendes Jahr bevor: Im Juli wählt das Land einen neuen Präsidenten. Die besten Chancen auf den Wahlsieg werden dem Linkskandidaten Andrés Manuel López Obrador eingeräumt. Dies dürfte das ohnehin angespannte Verhältnis zu den USA weiter verschlechtern.

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Das aus Sicht der Finanzmärkte viel größere Risiko stellt jedoch das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta dar, welches seit 2017 auf Wunsch der USA neu verhandelt wird. Die Fronten waren zuletzt verhärtet. Die USA drängen auf eine Reduzierung des Handelsdefizits mit Mexiko, welches 2016 knapp 80 Milliarden Dollar betrug. Kommt es zu keiner Einigung, könnten die USA aus dem Nafta-Abkommen aussteigen - mit der Folge hoher Einfuhrzölle auf mexikanische Waren. Das würde die von den USA abhängige Wirtschaft Mexikos schwer treffen. Knapp ein Drittel der Wirtschaftsleistung machen Exporte in die USA aus.

Gut laufende Wirtschaft mit Makel

Dabei läuft die mexikanische Wirtschaft derzeit gut: Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Reallöhne steigen, und der Konsum nimmt zu. Dennoch warnte der Chef der mexikanischen Notenbank, Alejandro Díaz de León, vor den politischen Unsicherheitsfaktoren. Diese könnten insbesondere dazu führen, dass die Landeswährung Peso weiter gegenüber dem Dollar an Wert verliert.

Während sich die Valuta nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump bis Mitte 2017 erholte, wertete sie in den vergangenen Monaten wieder ab. Allein seit Anfang Dezember waren es rund fünf Prozent, woraufhin die Notenbank Ende des Monats mit milliardenschweren Stützungskäufen reagierte. Verschärft wird der Verfall der Währung durch die zuletzt hohe Inflation.

Peso dürfte schwach bleiben

Die Peso-Schwäche setzt auch die Anleihemärkte unter Druck. Die Kurse für mexikanische Staatsanleihen sanken, sodass die Renditen spiegelbildlich stiegen, seit September um immerhin einen Prozentpunkt für einen zehnjährigen Bond. Investments in Peso-Anleihen sind so nicht empfehlenswert und für deutsche Anleger ohnehin schwierig.

Attraktiver könnte es für mutige Anleger sein, auf eine weitere Peso-Schwäche zu setzen, zum Beispiel mit dem endlos laufenden Turbo-Long-Zertifikat auf USD/MXN (ISIN: DE 000 SC4 4R6 2). Das Papier bildet den Kursverlauf mit ­einem Hebel von rund 15 ab und ist mit einer Knock-out-Barriere bei 18,03 Peso ausgestattet. Wird dieser Wert berührt oder unterschritten, verfällt das Zertifikat wertlos. Von der Barriere ist der Kurs derzeit rund sechs Prozent entfernt.

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