Türkei: Währungsverfall und galoppierende Inflation
Moody’s bestätigt das Rating "B2", die Verschuldungsquote bleibt aber stabil.
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von Jörg Billina, Euro am Sonntag
Der Druck auf die Lira wird nicht geringer. Auch ein Ende des Preisauftriebs ist nicht in Sicht. Die Inflationsrate ist mittlerweile auf 21 Prozent gestiegen. Aus Sicht der Investoren müsste die türkische Notenbank dringend die Zinsen erhöhen, um die Währung wieder zu stärken und den Preisauftrieb zu stoppen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Doch die Währungshüter agieren nicht unabhängig, sondern folgen den ökonomischen Überzeugungen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Dieser will mit Zinssenkungen die Konjunktur ankurbeln. Zuletzt reduzierte die Notenbank im November den Leitzins um 400 Basispunkte auf 15 Prozent.
Trotz Währungsverfall und galoppierender Inflation: Die Ratingagentur Moody’s bestätigte jüngst die Bonitätseinschätzung "B2". Ein weiterer Downgrade der Türkei ist dennoch nicht auszuschließen. Der Ausblick bleibt negativ. Es gibt aber auch positive Entwicklungen. Laut Moody’s wird die öffentliche Verschuldung im kommenden Jahr nicht weiter steigen und rund 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Zudem verfügten Banken und Unternehmen über hohen Reserven an Fremdwährungen und seien so relativ gut geschützt gegen die Lira-Schwäche.
Das von Erdogan erhoffte starke Wachstum werde sich jedoch nicht einstellen, so Moody’s. Im Gegenteil: Die Kaufkraftverluste der Konsumenten drohten eine drastische Abschwächung herbeizuführen.
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