KI-Duell

US-Demokraten wollen CO2-Strafabgabe für Krypto-Mining einführen

30.04.25 23:47 Uhr

"Clean Cloud Act of 2025" - Gibt es in den USA bald Geldstrafen für Krypto-Mining? | finanzen.net

Mit dem Gesetzesentwurf "Clean Cloud Act of 2025" wollen US-Demokraten die Emissionen von Krypto-Mining und KI-Rechenzentren regulieren. Die Pläne sehen strenge CO2-Grenzwerte und empfindliche Geldstrafen für Verstöße vor. Während Umweltziele im Fokus stehen, formiert sich politischer und wirtschaftlicher Widerstand.

• "Clean Cloud Act" ein Gesetzesentwurf der Demokraten, der strengere Umweltauflagen für Rechenzentren vorschreibt
• Betreiber müssten Emissionsdaten offenlegen - bei Überschreitung eines Grenzwerts drohen Strafzahlungen
• Die Branche reagiert mit Kritik: Es drohten Wettbewerbsnachteile und regulatorische Unsicherheit

Neuer Gesetzesentwurf soll Emissionen regulieren

Der von den demokratischen US-Senatoren Sheldon Whitehouse und John Fetterman eingebrachte Clean Cloud Act of 2025 zielt auf eine strengere Kontrolle des Energieverbrauchs großer Rechenzentren. Betroffen wären Betreiber, die mehr als 100 Kilowatt Leistung beziehen - also insbesondere Anbieter im Bereich Krypto-Mining und künstliche Intelligenz. Unternehmen dieser Größenordnung müssten künftig nicht nur ihre Emissionen offenlegen, sondern auch die Herkunft ihrer Energie transparent machen. Laut Bitrue soll der Entwurf Unternehmen dazu verpflichten, ihren Stromverbrauch detailliert zu dokumentieren, um eine umweltfreundlichere Ausrichtung zu fördern.

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Senator Whitehouse begründet den Vorstoß mit der wachsenden ökologischen Belastung durch datenintensive Anwendungen. Die Firmen, die erheblich von digitaler Infrastruktur profitieren, müssten demnach auch ihren ökologischen Fußabdruck berücksichtigen. Wie Carbon Herald berichtet, richtet sich die Maßnahme gezielt gegen die ausufernden Emissionen im Rechenzentrumsbetrieb, die durch Mining und KI-Anwendungen entstehen.

Emissionsgrenzen und steigende Strafzahlungen geplant

Der Kern des Clean Cloud Act ist die Einführung sinkender Emissionsobergrenzen. Diese sollen jährlich um elf Prozent reduziert werden, mit dem langfristigen Ziel, bis 2035 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Für jede überschrittene Tonne CO2 ist eine Strafzahlung von zunächst 20 US-Dollar vorgesehen, die jährlich um zehn Dollar angehoben wird, zuzüglich Inflationsausgleich. Die Einnahmen aus diesen Bußgeldern sollen laut The Block an Haushalte in besonders belasteten Regionen als Energiekostenausgleich zurückfließen.

Transparenzvorgaben für Rechenzentrumsbetreiber

Ein weiterer zentraler Aspekt des Gesetzes ist die verpflichtende Offenlegung des Energieverbrauchs. Unternehmen müssen regelmäßig Angaben zur Menge der verbrauchten Energie sowie zur Art der Energiequellen machen. Diese Maßnahme soll Greenwashing entgegenwirken und eine faktenbasierte Überwachung ermöglichen.

Widerstand aus der Branche

Der Gesetzesentwurf sorgt innerhalb der Krypto-Branche für erhebliche Unruhe. Kritiker warnen vor negativen Folgen für die Innovationskraft des Standorts USA. Matthew Sigel, Leiter des Bereichs Digital Assets beim Vermögensverwalter VanEck, bezeichnete die Initiative in einem X-Post, als gezielten Angriff auf die Mining-Industrie. Vertreter der Branche befürchten, dass Unternehmen mit hohen regulatorischen Auflagen zunehmend ins Ausland ausweichen könnten. In internationalen Märkten mit weniger strengen Umweltvorgaben drohen dadurch wirtschaftliche Standortnachteile für die USA.

Republikanischer Gegenwind

Neben der Industrie regt sich auch politischer Widerstand. Laut Bitrue wird erwartet, dass seitens der Republikaner der Gesetzesentwurf im Kongress auf Gegenwind stoßen wird. Die Trump-Regierung hat seit Januar 2025 mehrere Exekutivverordnungen unterzeichnet, die fossile Brennstoffe und Kernenergie fördern und Umweltvorschriften lockern; ebenso zeigte sich Trump als Befürworter von Kryptowährungen und lehnte regulatorische Hürden ab. Seine Familie plane sogar den Einstieg in das Mining-Geschäft, so Bitrue.

Redaktion finanzen.net

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