Euro: Neue Sorgen um die Staatsfinanzen
Der Euro steht seit einigen Wochen wieder unter Verkaufsdruck ...
..., vor allem gegenüber dem US-Dollar. Dafür ist in erster Linie die gestiegene Risikoaversion an den Märkten verantwortlich, denn die sorgt für ein Flucht in den US-Dollar. Dazu kamen aber in letzter Zeit auch wieder gewachsene Bedenken wegen der Verfassung der Staatsfinanzen einiger EU-Staaten. Dieses Problem wurde zwar in den letzten Monaten verdrängt, aber gelöst ist es natürlich nicht. Die Spreads von Staatsanleihen aus Irland, Griechenland, Spanien und Portugal sind in den letzten beiden Wochen wieder deutlich gestiegen, das heißt: es müssen wieder höhere Risikoaufschläge für die Anleihen dieser Länder gezahlt werden.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Axel Weber sorgt für Unruhe
Dazu sorgte das deutsche Mitglied des EZB-Rates Axel Weber für Irritationen an den Märkten. Der eher als geldpolitische Falke bekannte Weber plädierte dafür, das Programm der EZB zum direkten Kauf von Staatsanleihen bis in das nächste Jahr hinein fortzusetzen. Noch Anfang Mai hatte er solche Anleihekäufe grundsätzlich abgelehnt und sich damit gegen die Mehrheit im EZB-Rat gestellt. Dieser Gesinnungswechsel – wenn es denn überhaupt einer ist – könnte personalpolitische Gründe haben: Weber möchte gerne der Nachfolger von Jean-Claude Trichet als Chef der EZB werden. Das könnte der Grund für den „Schmusekurs“ sein. Wie dem auch sei: Die Äußerung spricht auf jeden Fall dafür, dass die EZB die Lage am Geldmarkt weiterhin als kritisch einschätzt und dass die lockere Geldpolitik fortgesetzt wird. Den Euro setzt das zumindest kurzfristig weiter unter Druck und EUR/USD dürfte die Marke von 1,2550 USD ins Visier nehmen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.