Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

EUR/ZAR: Vorsicht beim Südafrikanischen Rand!

28.11.14 15:12 Uhr

EUR/ZAR: Vorsicht beim Südafrikanischen Rand! | finanzen.net

An den internationalen Finanzmärkten gab es einige Sorgen, der neue Vorsitzende der südafrikanischen Notenbank SARB könnte einen weichen Kurs fahren und den Leitzins senken.

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Doch Lesetja Kganyago ließ in der ersten Sitzung unter seiner Leitung am 20. November den Zins unverändert bei 5,75 Prozent. Angesichts einer Inflationsrate, die bei knapp sechs Prozent liegt und in den nächsten Monaten weiter steigen dürfte, blieb ihm auch kaum etwas anderes übrig.

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Südafrikas Wirtschaft in der Abwärtsspirale

Doch optimistisch für Südafrikas Wirtschaft zu sein, fällt derzeit sehr schwer. Das Wachstum ist mager, das bestätigten auch die BIP-Zahlen für das dritte Quartal. Zudem ist die Inflation hoch und die Arbeitslosenquote verharrt bei 25 Prozent. Dazu kommen niedrige Rohstoffpreise, heftige Streiks im wichtigen Bergbausektor sowie chronische Probleme in der Energieversorgung. Trotzdem konnte sich der Rand nach der starken Abwertung 2013 in diesem Jahr relativ gut behaupten. Das liegt auch am international gesehen relativ hohen Leitzins, der den Rand für spekulative Anleger interessant macht. Aber die südafrikanische Währung ist wegen der strukturellen Probleme in Wirtschaft und Gesellschaft sowie wegen des Leistungsbilanzdefizits in Höhe von mehr als sechs Prozent in Relation zum BIP anfällig für eine Abwertung.

EUR/ZAR an wichtiger Unterstützung

Von Ende 2012 bis Anfang 2014 stieg EUR/ZAR um mehr als 50 Prozent. Das ist eine gewaltige Abwertung des Rands! Seit Jahresbeginn gab der Wechselkurs aber wieder nach - nicht zuletzt wegen der allgemeinen Schwäche des Euros. Kurzfristig kann EUR/ZAR noch unter Druck bleiben, denn die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung in China und eine daraus resultierende höhere Rochstoffnachfrage gibt dem Rand aktuell Auftrieb. Eine wichtige Unterstützung liegt im Bereich von 13,50/13,20 ZAR. Sollte diese halten, dann kann dies das Signal für eine charttechnische Wende nach oben sein. Im Devisen-Trader werden wir Sie über eventuelle Trading-Chancen informieren.

Fazit

Südafrika gelingt es nicht, seine strukturellen Probleme zu lösen - im Gegenteil. Das lastet auch in Zukunft auf dem Rand. Sollte es an den Märkten Turbulenzen geben, z.B. wegen der bevorstehenden Zinserhöhung in den USA, dann wäre die südafrikanische Währung eines der ersten Opfer. Wer in Rand investiert ist, sollte seine Position absichern.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.