Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

EUR/USD: Sorgt die EZB für einen Kursrückgang?

06.05.14 10:04 Uhr

EUR/USD: Sorgt die EZB für einen Kursrückgang? | finanzen.net

Die Europäische Kommission veröffentlichte am heutigen Montag ihre Frühjahrsprognose und die Experten gaben sich skeptisch:

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Die Wachstumsprognose für 2015 wurde leicht reduziert, die Inflationsprognose wurde sogar deutlich gesenkt. Es bestehen deflationäre Tendenzen in einigen Regionen und das drückt auf das Wachstum. Die Inflationsrate wird der Prognose zufolge auch 2015 mit 1,2 Prozent noch deutlich unter der Zielgröße der EZB von zwei Prozent liegen. Aber es gibt auch Positives: Alle EU-Staaten außer Zypern werden 2014 wachsen und die Schuldenquote wird ihren Zenit überschreiten. Trotzdem könnte die Kommission damit eine Steilvorlage für die EZB geliefert haben, die am Donnerstag zu einer Sitzung zusammentritt. Die niedrige Inflationsrate und der starke Euro bedrohen in den Augen von EZB-Chef Draghi und seinen Kollegen den Aufschwung und könnten in eine lang anhaltende Stagnation mit hoher Arbeitslosigkeit münden. Für die Notenbank gäbe es also gute Argumente, die Geldpolitik noch expansiver zu gestalten. Ich denke aber nicht, dass dies in dieser Woche schon der Fall sein wird. Wahrscheinlich wird Draghi in der anschließenden Pressekonferenz weiter die Möglichkeiten einer "verbalen Intervention" ausschöpfen. Den Euro würde eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB vermutlich unter Druck setzen. Doch bislang hält sich EUR/USD auf hohem Niveau. Auch die starken US-Arbeitsmarktdaten am Freitag setzten den Wechselkurs nur kurzfristig unter Druck. Derzeit sieht es nach einem Test der Widerstandszone bei 1,3900/1,3950 USD aus.

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Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.