Chinesischer Yuan: Investments in China sind wieder interessant!
Peking versucht einen Ritt auf der Rasierklinge.
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In den letzten Jahren wurden die Bedingungen am Kreditmarkt immer weiter verschärft, um eine Immobilienblase abzuwenden. Besonders der illegale Kapitalmarkt sollte ausgetrocknet werden. In Teilen ist das gelungen und die Bauinvestitionen wurden stark abgebremst. Das hatte aber auch zur Folge, dass die gesamte Konjunktur wackelt, denn die Bau-Wut war in den letzten Jahren ein wesentlicher Faktor des "Wachstumswunders" in China. Die Regierung in Peking hofft aber, dass andere Bereiche wie z.B. die Konsumnachfrage und Infrastrukturinvestitionen den Wachstumsmotor dennoch am Laufen halten.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Peking will den Yuan zu einer Weltwährung machen
Ob dies gelingt oder ob der Einbruch in der Bauwirtschaft die Konjunktur in eine Abwärtsspirale zwingt, daran scheiden sich die Geister der Experten. In den letzten Wochen behielten die Optimisten die Oberhand, zumal Peking auch die Kreditbedingungen etwas gelockert hat. Der Yuan, der im Frühjahr gegenüber dem US-Dollar um etwa 3 Prozent abwertete, legte daher wieder zu. Gegenüber dem Euro wertete der Yuan in den letzten Monaten sogar wieder deutlich auf, was aber vor allem an der Schwäche des Euros lag. Letztlich möchte Peking in erster Linie den Wechselkurs zum US-Dollar relativ stabil halten, um die Rolle des Yuans als neue Weltwährung zu stärken, denn das ist langfristig das Ziel. Eine Förderung der Exportindustrie durch gezielte Abwertung käme der Regierung daher nicht in den Sinn. Der Kursanstieg bei USD/CNY und auch bei EUR/CNY im Frühjahr diente vor allem dazu, den Währungsspekulanten zu zeigen, dass die Entwicklung des Yuans keine Einbahnstraße ist. Und zu Recht: Eine fortwährende Aufwertung ist trotz des immer noch hohen Wachstums in China keineswegs eine ausgemachte Sache.
Fazit
Die wirtschaftliche Entwicklung Chinas ist holpriger geworden, der Immobilien- und Kreditsektor birgt große Risiken. Meiner Ansicht nach behält aber die Regierung in Peking die Sache im Griff. Der Yuan bleibt daher stark und kann mittelfristig sogar weiter aufwerten. Anleger können davon profitieren, z.B. durch Investments an Chinas Aktienmarkt oder in Yuan-Zinszertifikate, die aktuell eine Verzinsung von 3,9 Prozent bieten.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.