Besuch bei einem Bitcoin-Treffen - und es ging nicht nur um Geld
Viele bekannte Investment-Banker halten ja so gar nichts von Bitcoin. Aber auch sie können nicht leugnen, dass im Jahr 2017 Bitcoin rasant gestiegen ist. Bei so einer Rendite will natürlich jeder ein Stückchen abbekommen.
Bitcoin wird Mainstream, und Seminare, Meetups und Workshops schießen wie Pilze aus dem Boden - zum Beispiel "Bitcoin and cryptocurrencies: the Block(chain) is hot!" organisiert von Blooming Minds. Interessante Sprecher und freier Eintritt. Na dann! Auf zur Freien Universität in Amsterdam.
Handeln Sie Währungspaare wie EUR/USD mit Hebel bei Plus500 und partizipieren Sie an steigenden wie fallenden Notierungen.
Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Rund 500 neugierige Studenten haben im Hörsaal Platz genommen. Die Organisation hatte keine Probleme, den Raum zu füllen. Im Gegenteil, es gibt sogar eine Warteschlange und außerhalb des Raumes warteten ein paar Hoffnungsvolle sehnsüchtig auf Absagen in letzter Minute. Für diejenigen, die noch Zweifel haben: Bitcoin ist echt ein Thema.
Es dauert nicht lange, bis die Schlüsselfrage gestellt wird: Wer erwartet hier Tipps, um mit Kryptowährungen reich zu werden? Niemand will das erst zugegeben, natürlich, aber langsam gehen ein paar Dutzend Hände in die Luft. Weil: Jepp, genau darum geht es vielen eben doch.
Diese Gruppe wird jedoch an diesem Freitagnachmittag enttäuscht werden. Die Veranstaltung konzentriert sich hauptsächlich auf die Finessen der Blockchain-Technologie. Irgendwie erfrischend, zwischen all den täglichen Berichten von Spekulanten, Wahrsagern und selbsternannten Experten, die verkünden, was der Preis von Bitcoin in naher Zukunft tun wird und warum man nicht investieren sollte (oder eben doch).
Sanfte Intro
Die erste Stunde wird für "a gentle introduction to bitcoin and cryptocurrencies" genutzt. Es wird ein grundlegender Crash-Kurs, dessen Fakten die eine Hälfte des Raumes schon lange kennt und die andere Hälfte mit den ganzen unbekannten Begriffen gar nicht versteht. War es jemals anders mit Blockchain? Hier ist ein weiterer Tipp für diejenigen, die die Grundlagen (und vieles mehr) verstehen wollen: Mastering Bitcoin, von Andreas M. Antonopoulos.
Joël Happé darf als erster Gastredner sprechen. Joël ist ein erfahrener Krypto-Händler und kann daher viele Anekdoten über Gewinne und Verluste mit dem Publikum teilen. Ob er schon seinen großen Gewinn gemacht hat und finanziell unabhängig ist? Dann würde er nicht hier stehen, um zu sprechen, antwortete er lachend über eine Frage aus dem Publikum. Die Frage, ob er weiß, was Bitcoin in der nächsten Zeit kosten wird, wird taktvoll vermieden.
Wieder wird deutlich, dass Bitcoin, obwohl es die weltweit beliebteste Kryptomünze ist, nur die Spitze des Eisbergs ist. In diesem Zusammenhang kannst du dir dieses interessante Stück durchlesen, das sich detaillierter mit verschiedenen Blockchain-Anwendungen befasst.
Start-up mit Blockchain
Vielleicht macht deshalb auch die Geschichte des letzten Redners des Tages am meisten Eindruck: Toufic "Tey" Al Rjula. Der 33-jährige Mann hat mit seinem Startup Tykn ein Geburtsregister auf der Blockchain entwickelt. Toufic lebte in Syrien und konnte wegen des Krieges nicht in das Land zurückkehren. Es folgte eine Odyssee durch mehrere Asylbewerberzentren in den Niederlanden.
Zu dieser Zeit wuchs sein Interesse an Blockchain. Oder mit seinen eigenen Worten, das Interesse ging so weit, dass er seinen früheren Mitbewohner mit Fragen dazu löcherte.
Es hat ihm nicht geschadet. Toufic sah um sich herum, wie Kinder und Erwachsene aus Kriegsgebieten flohen und alles zurückließen. Auch ihre Identität. Eine Stadt wie Aleppo ist in Trümmern, die Geburtsregister sind ebenfalls zerstört. Toufic kannte dieses Problem nur zu gut. Er wurde in Kuwait geboren und seine Geburtsurkunde wurde während des Golfkrieges zerstört. Deshalb heißt es jetzt im niederländischen Führerschein "unbekannt" hinter dem Geburtsort.
Etwa eine halbe Million Kinder haben das gleiche Problem und deshalb hat Al Rjula zusammen mit seinem Geschäftspartner Khalid Maliki begonnen, Blockchain einzusetzen, um dafür eine Lösung zu finden. Kriege, aber auch Geldmangel oder eine zu große Entfernung zum Meldeamt haben dafür gesorgt, dass diese Kinder "unsichtbar" sind.
Mit Hilfe der Blockchain soll dieses Problem der Vergangenheit angehören. Warum Blockchain? I-BOND ist die Antwort. Es ist Toufics Eselsbrücke, die die Stärke der Blockchain betont:
Immutable
Borderless
Open
Neutral
Decentralized
Natürlich ist das System nicht wasserdicht, das gibt Toufic zu. Schließlich muss trotzdem immer erst ein Mensch eine Geburt anzeigen und in ein Register eintragen. Aber die Idee, in Zukunft eine eigene Identität zu haben, ist natürlich sehr interessant. Eine Identität, die immer erhalten bleibt, wie alles in der Blockchain.
Das Fintech BUX demokratisiert mit seiner App die Finanzmärkte. Das Ziel: einfaches, aufregendes und günstiges Traden für alle. 2013 gegründet, hat BUX bereits 1 Million User in 8 europäischen Ländern. In der App und auf dem Blog versorgt die Redaktion User mit News und Analysen zum Börsenhandel.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.