Erneute Panne bei Kryptowährungen: Nutzer können nicht auf ihr Ethereum zugreifen

Schock für Ethereum-Nutzer: Beim beliebten Kryptogeld-Wallet Parity ist erneut ein Bug aufgetreten, wodurch Ether-Einheiten im Wert von fast 130 Millionen Euro quasi eingefroren wurden.
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Wie Parity Technologies mitteilte, hat ein schwerwiegender Programmierfehler dafür gesorgt, dass sämtliche Ether-Einheiten in Multi-Signatur-Wallets, die seit dem 20. Juli 2017 mit der Anwendung erzeugt wurden, nicht mehr transferiert werden können. Zwar liegen keine genauen Zahlen vor, Schätzungen gehen aber davon aus, dass etwa eine halbe Million Ether betroffen sind - das entspricht derzeit einem Gegenwert von annähernd 130 Millionen Euro.
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Wie konnte es dazu kommen?
Offenbar wurde die Panne versehentlich ausgelöst. Durch einen Fehler in der Programmierung soll es möglich gewesen sein, dass sich ein Nutzer irrtümlich Zugang zur Code-Bibliothek verschaffen und die Kontrolle über das Multi-Signatur-Wallet übernehmen konnte. Dann hat dieser Nutzer ebenfalls unabsichtlich die sogenannte "Suicide-Funktion" ausgelöst und so eine Selbstlöschung des gesamten Vertrags einschließlich der Code-Bibliothek ausgelöst. Die Folge: Alle mit Parity erzeugten Multi-Signatur-Wallets funktionieren seit dem 6. November nicht mehr richtig und die Nutzer können nicht mehr auf ihr Krypto-Geld zugreifen.
Der Kurs von Ethereum gab nach Bekanntwerden dieser Panne nach, befindet sich inzwischen aber schon wieder auf Erholungskurs.
Bedenklich stimmt, dass Parity bereits im Juni Negativschlagzeilen machte, weil Diebe 150.000 Ether mit einem damaligen Wert von rund 27 Millionen Euro entwenden konnten. Diese Sicherheitslücke in der Multi-Signatur-Funktion wurde zwar durch einen Patch behoben, doch eben diese neue Implementierung enthielt anscheinend den neuen Bug, der jetzt zur Selbstlöschung führte.
Parity sitzt noch an Problem-Analyse
Wann Nutzer wieder an ihr Geld kommen, ist bisher ungewiss. Parity Technologies befasst sich derzeit noch mit der Analyse des Problems und kann erst zu einem späteren Zeitpunkt weitere Informationen liefern.
Ethereum-Nutzer diskutieren derweil im Netz intensiv, wie eine mögliche Lösung aussehen könnte. Im Gespräch ist dabei auch ein Hard Fork der Ethereum-Blockchain, was vereinfacht ausgedrückt einer Zurücksetzung der Kontostände gleichkäme.
Redaktion finanzen.net
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