Bitcoin-Halving steht kurz bevor: So rentabel ist Bitcoin-Mining aktuell
Voraussichtlich Mitte April dürfte das nächste Bitcoin-Halving geschehen. Dabei werden die Bitcoin-Belohnungen halbiert, die Schürfer für das Setzen von Blöcken in der Blockchain erhalten. Das Halving wirkt sich also direkt auf das Bitcoin-Mining und die Rentabilität der Schürfer aus.
Werte in diesem Artikel
• Bitcoin-Halving für April 2024 erwartet
• Halbierung der Schürfbelohnung mit direkter Auswirkung auf Rentabilität der Mining-Unternehmen
• Bitcoin-Miner bereiten sich auf Belohnungshalbierung vor
In der Kryptowelt wird das Bitcoin-Halving Mitte April 2024 bereits mit Spannung erwartet. Beim Halving handelt es sich um ein fest im Code des Bitcoins verankertes Ereignis, welches jedes Mal ausgelöst wird, wenn 210.000 neue Blöcke der Bitcoin-Blockchain hinzugefügt werden. Dann verringert sich die Belohnung, die Schürfer für das Fortsetzen der Kette in Form von Bitcoins erhalten, um die Hälfte. Aktuell erhalten Bitcoin-Miner für ihre Bemühungen und das zur Verfügung stellen ihrer Rechenkapazität für jeden Block noch 6,25 BTC. Nach dem Halving, welches auch Halvening genannt wird, werden es nur noch 3,125 digitale Münzen sein.
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Es ist bereits das vierte Halving in der Geschichte des Bitcoin. Der Mechanismus wird sich so lange wiederholen, bis insgesamt 21 Millionen Bitcoins ausgegeben wurden, dann ist laut dem Bitcoin-Whitepaper Schluss. In der Kryptocommunity wird das Halving auch deshalb mit großer Spannung erwartet, weil es sich deutlich auf den Bitcoin-Kurs auswirken kann. Auch wenn es an dem Halbierungstag selbst negative Auswirkungen haben kann, stand der Kurs ein Jahr später immer deutlich höher da.
Bitcoin-Miner müssen mit höheren Kosten rechnen
Für Bitcoin-Miner ist das Halving natürlich von besonderer Bedeutung, da hier das gesamte Geschäftsmodell von der Belohnungshalbierung betroffen ist. Schließlich wird mit mehr Blöcken in der Blockchain einmal mehr Rechenkapazität nötig, um zu schürfen, auf der anderen Seite erhält man für den höheren Aufwand weniger Bitcoin. Zudem hängt die Rentabilität vom Bitcoin-Mining auch viel vom etwaigen Preis der Digitaldevise ab. Aktuell, da der Bitcoinkurs wieder deutlich ansteigt und jüngst auch über das Niveau von 53.000 US-Dollar stieg, läuft das Geschäft für Bitcoin-Schürfer wieder besser. Laut BTC-Echo nehmen Miner aktuell pro Tag rund 45 Millionen US-Dollar ein.
Wie ein Bericht von CoinShares errechnet hat, dürften die durchschnittlichen Kosten von Schürfern durch das Halving jedoch deutlich steigen. So hätten die durchschnittlichen Produktions- und Bargeldkosten im dritten Quartal 2023 noch bei rund 16.800 und 25.000 US-Dollar pro Bitcoin gelegen. Diese Zahlen dürften auf 27.900 bzw. 37.800 US-Dollar steigen. Das heißt, um weiterhin rentabel arbeiten zu können, müsste der Bitcoinkurs über diesen Preisen rangieren.
Natürlich kommt das Halving für die professionellen Bitcoin-Mining-Unternehmen nicht überraschend, sie hatten dementsprechend Zeit sich vorzubereiten und die Flotteneffizienz ihrer Schürfmaschinen zu verbessern. Allerdings ist das Potenzial zur Kostenoptimierung auch begrenzt, da sich der Strom- und Energieverbrauch, der benötigt wird, um die gleiche Menge an Bitcoin zu schürfen, mit dem Halving deutlich erhöht. Laut CoinShares machen die Stromkosten je BTC vor und auch nach dem Mining der Kryptowährung rund 68 bzw. 71 Prozent der Gesamtkosten von Bitcoin-Schürfern aus.
Es zeichnet sich also bereits ab, dass nicht alle Bitcoin-Mining-Unternehmen das Halving langfristig auch überleben werden. Nur die effizientesten und am besten positionierten Unternehmen werden auch weiterhin rentabel bleiben können. Dieser Ansicht ist Luxor Technology-COO Ethan Vera, wie er gegenüber Investopedia verriet: "Viele Unternehmen stecken in Stromverträgen fest oder profitieren von den Bruttoeinnahmen und könnten daher weiter schürfen, obwohl sie nicht rentabel sind. Die Bilanzen der Unternehmen werden darüber entscheiden, wie lange sie damit überleben können".
Vorbereitung läuft auf Hochtouren
Wie DL News schreibt, sei die Bitcoin-Hashrate bei vergangenen Halbierungen stets kurzfristig abgesackt, da Schürfer das Handtuch hätten werfen müssen. Laut einer Analyse von Galaxy Digital könnten bis zu 20 Prozent der Netzwerk-Hashrate in Folge des Halving offline gehen. Mit der Zeit geht die Rate dann jedoch wieder aufwärts, wenn andere Schürfer den Platz der gescheiterten Miner übernommen haben.
Um rentabel zu bleiben, ist beispielsweise das Schürf-Unternehmen Marathon Digital aktuell auf der Suche nach Gelegenheiten, sich noch vor dem Halving zu verstärken. So hat das Kryptounternehmen laut DL News bereits im Januar zwei Bitcoin-Mining-Stätten in Texas und Nebraska für 178 Millionen US-Dollar gekauft. Marathon Digitals Charlie Schumacher, Vize-Präsident für Unternehmenskommunikation, äußert sich gegenüber dem Portal wie folgt: "Wir haben dies bereits vor der Halbierung proaktiv getan. Wir haben uns nach Standorten umgesehen, die wir kaufen können".
Auch das Bitcoin-Mining-Unternehmen CleanSpark hat sich laut DL News erst kürzlich mit zwei neuen Schürfstätten verstärkt und beabsichtigt, eine weitere für 19,8 Millionen US-Dollar zuzukaufen. Riot Platforms hingegen äußerte laut Investopedia, dass es sich vor der Halbierung als einer der "kostengünstigsten Miner" positioniert hat. In einem Statement vom Januar hieß es außerdem: "Riot beabsichtigt auch, unsere Fähigkeit zu nutzen, Bitcoin mit einem erheblichen Abschlag zum aktuellen Marktpreis zu erwerben, indem wir einen größeren Anteil unserer monatlichen Bitcoin-Produktion in naher Zukunft behalten. Dies wird durch unser starkes Liquiditätsprofil ermöglicht und wird unsere Position als einer der größten Bitcoin-Inhaber weiter festigen".
Steigende Transaktionsgebühren helfen Bitcoin-Schürfern
Allerdings spielt ein anderer Effekt Bitcoin-Mining-Unternehmen aktuell in die Karten. So erhalten die Schürfer zusätzlich zu der BTC-Belohnung auch eine Gebühr, wenn sie eine Bitcoin-Transaktion verarbeiten und bestätigen. Die zunehmende Beliebtheit von Bitcoin-Ordinals, also NFTs, die auf der Bitcoin-Blockchain basieren, hat auch diese Transaktionsgebühren in die Höhe getrieben, die Bitcoin-Miner erhalten. Diese Gebühren unterliegen jedoch enormen Schwankungen. So resümiert Forbes in einem Artikel, dass sie in 2023 zwischen 3,9 Bitcoin und 0,08 Bitcoin gelegen hätten. Mit der Halbierung der Schürfbelohnung könnten die Transaktionsgebühren für Mining-Unternehmen demnach eine wichtigere Rolle einnehmen. So schreibt das Portal, dass Miner aktuell nur durch die Transaktionsgebühren allein rund 14.000 US-Dollar pro Block erhalten. Die Zukunft vom Bitcoin-Mining könnte damit auch mit der wachsenden Beliebtheit von Bitcoin-Ordinals zusammenhängen.
Redaktion finanzen.net
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