Anklage

Ehemaliger OpenSea-Produktmanager vor Gericht: Nathaniel Chastain wird wegen Insiderhandels angeklagt

15.06.22 22:25 Uhr

Ehemaliger OpenSea-Produktmanager vor Gericht: Nathaniel Chastain wird wegen Insiderhandels angeklagt | finanzen.net

Ein ehemaliger Produktmanager von OpenSea wurde kürzlich wegen des Verdachts auf Insiderhandel festgenommen und angeklagt.

• US-Staatsanwaltschaft klagt Nathaniel Chastain wegen Insiderhandels an
• Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren droht
• FBI und Staatsanwaltschaft: Insiderhandel muss aus der Welt geschafft werden

Ehemaliger OpenSea-Mitarbeiter wegen Insiderhandels angeklagt

Wie die US-Staatsanwaltschaft berichtet, hat die US-Staatsanwaltschaft Manhattan am 1. Juni 2022 eine Anklage gegen einen ehemaligen Produktmanager von OpenSea, dem größten Online-Marktplatz für nicht-fungible Token, eingereicht. Laut Anklageschrift wird dem 31-jährigen Nathaniel Chastain aus Manhattan Insiderhandel vorgeworfen. Bei elf verschiedenen Gelegenheiten soll der ehemalige Mitarbeiter heimlich 45 NFTs gekauft haben - basierend auf vertraulichen Informationen, dass diese Token oder andere vom gleichen Schöpfer bald auf der Homepage von OpenSea erscheinen würden. Um den Betrug zu verschleiern, tätigte Chastain die Transaktionen über anonyme Geldbörsen für digitale Währungen und anonyme Konten auf OpenSea. Der Staatsanwaltschaft nach soll Chastain die NFTs dann später für den zwei- bis fünffachen Preis weiterverkauft haben. Dies soll sich zwischen Juni und September 2021 zugetragen haben.

Angeklagter plädiert auf "nicht schuldig"

Chastain selbst plädiert in den Anklagepunkten Telekommunikationsbetrug und Geldwäsche auf "nicht schuldig", wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Kaution wurde auf 100.000 US-Dollar festgesetzt. Chastains Anwalt zeigt sich in einer Erklärung via E-Mail optimistisch: "Wenn alle Fakten bekannt sind, sind wir zuversichtlich, dass er entlastet werden wird." Sollte Chastain jedoch für schuldig befunden werden, kann dem US-Amerikaner eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren drohen, so die Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Insiderhandel aus der Welt schaffen

FBI Assistant Director-in-Charge Michael J. Driscoll erklärt, dass das von Chastain mutmaßlich durchgeführte Schema zur Begehung von Insiderhandel ein altbekanntes Verbrechen darstellt. "Bei jedem neuen Anlageinstrument, wie z. B. Blockchain-gestützten nicht-fungiblen Token, gibt es diejenigen, die Schwachstellen zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen wollen. Das FBI wird weiterhin aggressiv gegen Akteure vorgehen, die den Markt auf diese Weise manipulieren wollen", so Driscoll. Und auch der Staatsanwalt Damian Williams erklärt: "NFTs mögen neu sein, aber diese Art von kriminellen Machenschaften sind es nicht. Wie behauptet, hat Nathaniel Chastain OpenSea verraten, indem er dessen vertrauliche Geschäftsinformationen nutzte, um Geld für sich selbst zu verdienen. Die heutigen Anklagen zeigen das Engagement dieses Amtes, den Insiderhandel auszumerzen - egal ob er an der Börse oder in der Blockchain stattfindet."

E. Schmal/Redaktion finanzen.net

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