Euro am Sonntag

Südafrikanischer Rand: Verspieltes Vertrauen

03.03.16 17:30 Uhr

Südafrikanischer Rand: Verspieltes Vertrauen | finanzen.net

Die Währung hat deutlich abgewertet - und ­angesichts neuer Probleme ist kein Ende der Schwächephase in Sicht.

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von Andreas Hohenadl, Euro am Sonntag

Südafrika muss um seinen Status als verlässlicher Schuldner bangen. In dem Land "kommen strukturelle Probleme mit einer wenig verlässlichen Politik zusammen", sagt Manolis Davradakis, Investmentstratege bei AXA Investment Managers. Wie andere Emerging Markets ist Südafrika stark vom Rückgang der weltweiten Rohstoffpreise betroffen. Hinzu kommt eine Jahrhundertdürre und ein tief erschüttertes Investorenvertrauen.

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Das alles könnte dazu führen, dass die Bonitätsnote des Landes auf Ramsch­status herabgestuft wird. Diesen Schritt haben die Rating­agenturen Standard & Poor’s und Fitch bereits mehrfach angedroht. Sie sorgen sich wegen des schwachen Wirtschaftswachstums bei gleichzeitig schwerer werdender Schuldenlast um Südafrikas Kreditwürdigkeit. Seit Staats­präsident Jacob Zuma vor sieben Jahren sein Amt antrat, hat sich die Staatsverschuldung fast verdoppelt.

Die Augen waren deshalb am vergangenen Mittwoch auf Südafrikas Finanzminister Pravin Gordhan gerichtet. In seiner Haushaltsrede wollte der 66-Jährige einen Weg aus der Krise weisen. Tatsächlich versprach er, das Defizit zu verringern, die Ausgaben für Staats­bedienstete einzufrieren und hohe Einkommen stärker zu besteuern. Allein, die beruhigende Wirkung auf Investoren blieb aus. Diese hatten sich mutigere Schritte gewünscht. Nach der Rede verlor die Landeswährung Rand gegenüber dem Dollar 2,8 Prozent und gegenüber dem Euro 2,3 Prozent.

Die schwache Währung macht dem Land zunehmend Sorgen. Auf Jahressicht büßte der Rand gegenüber dem Euro 35 Prozent an Wert ein. Neben dem Rückgang der Rohstoffpreise und der Schwäche des wichtigen Handelspartners China drücken auch selbst verursachte Probleme auf die Währung. So kam es Ende 2015 zu Panikreaktionen am Anleihe- und Devisenmarkt, als Zuma den damaligen Finanzminister Nhlanhla Nene, der einen guten Ruf genoss, durch einen profillosen Gefolgsmann ersetzte. Nach heftigen Protesten zog Zuma seine Entscheidung zurück und installierte den jetzigen Amtsinhaber Gordhan, der das Ministerium schon vor Nene geführt hatte.

Ob Gordhan die drohende Rating­herabstufung verhindern kann, bleibt mehr als fraglich. So dürfte der Druck auf den Rand 2016 anhalten. Wer von einer weiteren Abschwächung der Devise gegenüber dem Euro profitieren will, kann auf ein endlos laufendes Zertifikat der DZ Bank (ISIN: DE 000 DG4 JH2 0) mit Hebel 4,7 setzen. Die Knock­-out-Schwelle liegt 20,8 Prozent vom aktuellen Wechselkurs entfernt.

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