USD/CAD: Kehrtwende der Bank of Canada schwächt den Loonie!
Die Geldpolitik und die Zinsentwicklung waren schon immer maßgebliche Einflussgrößen für die Wechselkurse, seit der Finanzkrise 2008 sind sie noch bestimmender.
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Das zeigte sich auch in diesem Jahr, denn die Spekulationen darüber, wann die Notenbanken, speziell die US-Notenbank, aus ihrer extrem expansiven Geldpolitik aussteigen („Fed tapering“ genannt), sorgte für ein Auf und Ab an den Märkten. Derzeit sieht es so aus, als würden die Notenbanken der Industrieländer noch lange an ihrer Niedrigst-Zinspolitik festhalten, besonders die US-Notenbank wird angesichts von zuletzt etwas enttäuschenden Konjunkturdaten den Zeitpunkt für die geldpolitische Wende voraussichtlich ins Jahr 2014 hinein verschieben. Das ist nicht nur der Hintergrund für die kräftigen Zuwächse an den Aktienmärkten, sondern ließ auch die Renditen am US-Rentenmarkt wieder fallen. Für den US-Dollar hat dies Abwertungsdruck zur Folge, z.B. gegenüber dem Euro, denn geringere Bond-Renditen bedeuten eine geringere Attraktivität der Währung für Anleger.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die kanadische Konjunktur verliert an Schwung
Doch das gilt nicht gegenüber allen Währungen, gegenüber dem Kanadischen Dollar konnte der US-Dollar in der letzten Woche sogar kräftig zulegen. Das liegt in erster Linie daran, dass die Bank of Canada von einer Anhebung des aktuell bei 1,00 Prozent liegenden Leitzinses anscheinend nichts mehr wissen will. Viele Experten gingen bislang davon aus, dass die Bank of Canada zu den ersten Notenbanken aus einem Industrieland gehört, die den Leitzins anhebt. Diese Aussicht stärkte den Kanada-Dollar (Loonie) in den letzten Jahren. Die Bank of Canada will nun jedoch explizit keine Zinserhöhung mehr in Aussicht stellen, weil die Konjunktur an Dynamik verliert und die Notenbanker daher auch ihren Inflationsausblick absenkten.
USD/CAD im Aufwärtstrend
Seit einem Jahr enthielten die Statements der Bank of Canada nach ihren Sitzungen immer den Passus, dass in Zukunft eine Anhebung des ungewöhnlich niedrigen Leitzinses nötig sei. Diese Aussage wurde bei der Notenbanksitzung am 23. Oktober gestrichen, mit der Folge starken Abwertungsdrucks auf den Loonie. Charttechnisch ist USD/CAD in einem intakten Aufwärtstrend. Auf ganz lange Sicht ist die Aufwertung des Kanadischen Dollars allerdings beeindruckend: Noch vor zehn Jahren gab es für einen US-Dollar 1,60 CAD, heute beträgt das Verhältnis wenig mehr als 1:1.
Fazit
Hauptgrund für die Eintrübung der Wachstumsaussichten in Kanada ist die anhaltende Schwäche am Rohstoffmarkt. Besonders der Ölpreis (WTI) ist in den letzten Wochen wieder deutlich gefallen und der Ölsektor ist für Kanada außerordentlich wichtig. Die Abwertung des Kanadischen Dollars kann sich noch fortsetzen, denn eine nachhaltige Erholung am Rohstoffmarkt ist nicht in Sicht.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.