Devisen-Trader-Kolumne Detlef Rettinger

Türkische Lira weiter unter Verkaufsdruck?

22.02.11 09:21 Uhr

Türkische Lira weiter unter Verkaufsdruck? | finanzen.net

Bislang war die Hauptsorge der türkischen Notenbank eine mögliche Aufwertung der Lira.

Daher wurde der Leitzins gesenkt, um den Zustrom spekulativen Kapitals zu bremsen. Gleichzeitig wurden die Kreditzinsen und der Mindestreservesatz erhöht. Das sollte die Zinssenkung neutralisieren und keine Inflationsgefahr entstehen lassen. Am Devisenmarkt hatte die Maßnahme Erfolg, die Lira wertete kräftig ab. Die Aktienkurse brachen dagegen deutlich ein. Ein Grund dafür ist auch das wachsende Leistungsbilanzdefizit, das immer mehr zum Hauptproblem wird, denn die Exportnachfrage lässt zu wünschen übrig und die Importe steigen wegen der kräftigen Inlandsnachfrage deutlich. Auch nimmt die Inflationsgefahr zu.

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Leistungsbilanzdefizit wird zum großen Problem
Die Notenbank müsste unter diesen Umständen eigentlich den Leitzins erhöhen, um das Kreditwachstum im Inland zu dämpfen. Dann würde auch das Leistungsbilanzdefizit sinken und der Preisdruck würde abnehmen. Für die Lira könnte das allerdings wieder Aufwertungsdruck bedeuten. Charttechnisch ist EUR/TRY bei 2,20 TRY an einem wichtigen Widerstand angelangt. Sollte die politische Destabilisierung des Nahen Ostens weiter gehen, dann könnte die Lira weiter unter Druck kommen und EUR/TRY noch bis 2,50 TRY steigen. Im weiteren Jahresverlauf dürfte der Wechselkurs aber wieder fallen.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.