Sorgen die Notenbanken für Turbulenzen am Devisenmarkt?
Der Chef der US-Notenbank Ben Bernanke nutzte die schwachen US-Arbeitsmarktdaten ...
... vom vergangenen Freitag, um seine extrem expansive Geldpolitik zu rechtfertigen. Er stellte sogar eine Ausweitung des Programms zum Aufkauf von Anleihen, das so genannte Quantitative Easing, in Aussicht, wenn die Konjunktur weiterhin nicht in Schwung kommt. Die Fed unter der Führung von „Big Ben“ steht wegen ihrer gefährlich expansiven Geldpolitik international und national heftig in der Kritik.
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Andere Notenbanken wie die Chinas und Brasiliens ziehen dagegen die geldpolitischen Daumenschrauben wieder an, um eine Beschleunigung der Inflation zu vermeiden. Der unterschiedliche geldpolitische Kurs in den Industrieländern und in einigen Schwellenländern wird für wachsende Spannungen sorgen. In dieser Woche finden Notenbanksitzungen in Australien, Kanada, Neuseeland, Brasilien und Großbritannien statt. Das dürfte am Devisenmarkt hie und da zu starken Kursbewegungen führen, vor allem wenn es Überraschungen gibt. Die Mehrheit der Analysten rechnet zwar nirgendwo mit einer Zinsänderung, aber ganz sicher ist das nicht.
USD/CAD an wichtiger Unterstützung
Die rohstoffexportierenden Länder Australien, Neuseeland und Kanada müssen jedenfalls schon darauf achten, dass die Preisentwicklung bei ihnen nicht außer Kontrolle gerät. Dennoch rechnet kaum jemand damit, dass die Bank of Canada am bei ihrer Sitzung am Dienstag an der Zinsschraube dreht. Dennoch könnte aber der Wechselkurs USD/CAD unter die wichtige Unterstützung bei 1,00 CAD abstürzen, er steht bereits jetzt kurz davor. Dafür könnte eine neue Schwäche des US-Dollars reichen oder etwas forsche Äußerungen vom Chef der Bank of Canada.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.