Kommt der US-Dollar unter Abwertungsdruck?
Sowohl die US-Notenbank (Fed) als auch die Europäische Zentralbank halten in dieser Woche Sitzungen ab.
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Von der EZB wird eine Senkung des Leitzinses von 0,75 auf 0,50 Prozent erwartet, während die Fed den Leitzins von 0,25 Prozent nicht weiter senken kann. Da müsste doch eigentlich der Euro unter Abwertungsdruck kommen, oder? Doch das Gegenteil ist der Fall: Der US-Dollar gab zu Wochenbeginn deutlich nach, nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch gegenüber Pfund, Franken und Yen. Da zeigt sich deutlich, wer Koch und wer Kellner ist am Devisenmarkt. Die Bewegungen beim Wechselkurs EUR/USD werden in erster Linie durch die den Dollar betreffenden Ereignisse bestimmt – und die sprechen derzeit gegen den Greenback.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Wird Yellen die Nachfolgerin von Bernanke?
Immer mehr Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die US-Notenbank ihr Programm zum Aufkauf von Anleihen noch lange Zeit so fortsetzt. Diese Art der quantitativen Geldpolitik ist inzwischen entscheidend, der Leitzins spielt nur noch die zweite Geige. Und die Aussicht auf eine anhaltende Dollarschwemme setzt den Greenback unter Abwertungsdruck und lässt EUR/USD steigen. Da ist es zweitrangig, was gleichzeitig in der Eurozone geschieht. Wichtig ist auch: Es handelt sich dabei nicht nur um eine Momentaufnahme. In den letzten Tagen gab es heftige Spekulationen darüber, wer im Januar 2014 die Nachfolge von Ben Bernanke als Chef der US-Notenbank antritt – falls dieser keine zweite Amtszeit anschließt. Erste Wahl ist Janet Yellen, die als Vertreterin einer wachstumsorientierten Geldpolitik und einer aktiv eingreifenden Notenbank gilt. Die sehr expansive Geldpolitik in den USA wird also noch lange anhalten.
EUR/USD (noch) in Seitwärtstrend
EUR/USD hat in der letzten Woche die Unterstützung bei 1,3000 USD bestätigt und von diesem Niveau aus wieder zugelegt. Nach dem Anstieg bis auf 1,3100 USD müsste allerdings auch der Widerstand bei 1,3200 USD gebrochen werden, damit charttechnisch mehr Aufwärtsdynamik aufkommt. Geschieht dies nicht, dann bleibt der Wechselkurs in seiner Seitwärtsbewegung gefangen. Die zahlreichen US-Konjunkturdaten in dieser Woche sowie die am Mittwochabend endende Fed-Sitzung könnten für starke Kursbewegung sorgen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.