Japanischer Yen: Abwertungsspirale erst am Anfang!
Seit nunmehr fast drei Jahren werden wir zugeschüttet mit Meldungen über die Krise in der Eurozone.
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Und seit 2008 – also seit fünf Jahren – herrscht Dauerkrise in der Finanzwelt. Was mussten wir in dieser Zeit nicht alles an Weltuntergangs-Prophezeiungen lesen: Das Ende der Geldwirtschaft war gekommen, die Welt schien in einem Schuldenberg unterzugehen und in Deutschland glaubt jeder ohnehin immer an eine baldige Hyperinflation. Und ich erinnere mich auch, dass 2009 renommierte Ökonomen schrieben, mit Aktien ließe sich über Jahre hinaus kein Geld verdienen. Wie wir schon seit langem wissen, eine Fehlprognose, die jedem, der sich daran hielt, viel Geld kostete. Das hindert unsere Medien aber nicht daran, immer wieder dieselben Pessimisten, Skeptiker und Systemkritiker nach ihrer Zukunftseinschätzung zu befragen. Das verkauft sich eben besser.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Flucht aus dem Yen
Versucht man alles einmal ganz nüchtern zu betrachten – sofern dies möglich ist – dann ist in den letzten Jahren viel an Reformen geschehen. Natürlich zu wenig, vieles auch zu spät, aber die globale Finanzkrise kommt nicht zurück – jedenfalls nicht so bald. In den Köpfen vieler Menschen ist das noch nicht angekommen, aber an den Finanzmärkten ist dies spürbar. Der Kursanstieg an den Börsen ist nicht allein auf die lockere Geldpolitik der Notenbanken zurückzuführen – dadurch wird den Investoren nur ein Anschub gegeben. Neues Vertrauen ist dazu gekommen. Die Anleger haben wieder Lust auf Rendite. Der Preisrutsch beim „sicheren Anlagehafen“ Gold ist dafür ein Indiz. Das augenfälligste Zeichen am Devisenmarkt dafür ist der Kursrutsch beim Yen. Die spektakuläre Wende in der Geldpolitik der Bank of Japan treibt Japans Investoren an den heimischen Aktienmarkt und in Anlagen im Ausland.
USD/JPY und EUR/JPY brechen Widerstände
In den letzten zwei Wochen waren Japans Anleger Netto-Käufer von ausländischen Anleihen, nach sechs Wochen von Netto-Verkäufen. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Aus Japan fließt Geld ab, nicht zuletzt wegen der – berechtigten – Furcht vor einer anhaltenden Abwertung. Der Wechselkurs USD/JPY hat mit dem Sprung über die wichtige Marke von 100 JPY den höchsten Stand seit dem Jahr 2009 erreicht. Die Marke von 104 Yen ist nun in Reichweite. Der Wechselkurs EUR/JPY hat den den Widerstand bei 131,00 JPY überwunden, den höchsten Stand seit Anfang 2010 erreicht und dürfte bei seiner aktuellen Aufwärtsbewegung zumindest die Marke von 138,00 JPY ins Visier nehmen.
Fazit
Wir werden auch in den nächsten Jahren immer wieder Krisen erleben, aber die grundsätzliche Risikobereitschaft der Anleger ist dauerhaft gestiegen. Am Devisenmarkt bedeutet dies, dass der Verkaufsdruck auf den Yen anhält.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.