Eurokrise: Wo sind die echten sicheren Anlagehäfen?
Die Eurokrise hat sich nach den Wahlen in Griechenland und in Frankreich zugespitzt.
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Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro ist kein Tabu mehr, sondern wird immer wahrscheinlicher. Ich denke zwar nach wie vor nicht, dass es dazu kommt, aber uns allen wird gerade vor Augen geführt, an welch dünnem Faden der Zusammenhalt der Eurozone hängt. Und das ließ den Euro gegenüber US-Dollar, Yen und Pfund fallen. EUR/USD durchbrach sogar die wichtige Unterstützung bei 1,3000 USD.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Schwedische Krone fällt stark
Allerdings gab der Euro keineswegs gegenüber allen Währungen nach, teilweise konnte die europäische Währung sogar deutlich Boden gut machen. Das gilt auch für die in den letzten Monaten häufig als sicherer Anlagehafen genannte Schwedische Krone. Schweden verfügt ganz im Gegensatz zur Eurozone über stabile Finanzen und eine geringe Verschuldung. Doch das nutzt alles nichts: EUR/SEK legte kräftig zu und stieg mit 9,00 SEK sogar auf den höchsten Stand seit Dezember 2011. Warum das? Die Eurokrise hat auch die Furcht vor einer Abkühlung der Weltkonjunktur verstärkt und Schweden ist stark abhängig vom Export, vor allem nach Europa. Traditionell schwankt daher die Schwedische Krone zyklisch mit der Weltkonjunktur. Kaum jemand flieht unter diesen Umständen in die Schweden-Krone als sicheren Anlagehafen. Ähnliches gilt übrigens für die Norwegische Krone, auch die hat gegenüber dem Euro abgewertet, wenn auch nicht so stark wie die Schweden-Krone.
Yen und US-Dollar bieten vermeintlich Sicherheit
Die beiden Kronen sind als Anlagewährungen durchaus attraktiv, aber nicht in Krisenzeiten. Das gilt übrigens auch für den Australischen und Neuseeländischen Dollar, die ebenfalls häufig als Krisenwährungen genannt werden, tatsächlich aber stark von einer funktionierenden Weltwirtschaft abhängig sind. Krisenwährungen sind und bleiben derzeit der Yen und der US-Dollar. Dabei geht es nicht um Rendite, sondern nur darum, dass japanische und amerikanische Anleger ihr Geld in Sicherheit bringen wollen. Oder darum, dass Zocker darauf spekulieren, dass dies geschieht. Falls Sie also an eine Eskalation der Eurokrise glauben und darauf setzen wollen, dann sollten Sie short in EUR/USD oder in EUR/JPY gehen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.