EUR/PLN: Jetzt auf den Zloty setzen?
Das Anleihekaufprogramm der EZB kommt indirekt auch den EU-Staaten in Osteuropa zugute.
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Polen, Ungarn und Tschechien haben zwar (noch) nicht den Euro, sind aber wirtschaftlich und geldpolitisch eng mit der Eurozone verflochten. Die Wechselkurse zum Euro schwanken nicht allzu stark. Die zusätzlichen Euro werden daher z.B. auch nach Polen fließen und dort das Risiko einer Deflation abmildern. Und die ist tatsächlich ein ernstes Problem: Die Inflationsrate ist im Dezember auf minus 1,0 Prozent gefallen! Sollte die expansive Geldpolitik wirken und das Wachstum in der Eurozone zunehmen, dann würde davon auch die polnische Wirtschaft profitieren. Die behauptet sich aber ohnehin relativ gut, die Wachstumsrate dürfte auch 2015 stattliche 3,0 Prozent betragen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Zinssenkung im Kampf gegen den Aufwertungsdruck?
Die polnische Notenbank müsste trotz der Minus-Inflation ihrerseits den aktuell bei 2,00 Prozent liegenden Leitzins nicht senken, denn die EZB sorgt dafür, dass genügend Liquidität ins Land strömt. Die Anleiherenditen in Polen sind bereits stark gefallen. Letztlich wird der Wechselkurs entscheiden, ob es eine Zinssenkung gibt. Sollte der Zloty wegen des Zustroms an Kapital deutlich aufwerten, dann würde die Notenbank den Leitzins reduzieren. Zuletzt war dies noch nicht der Fall: EUR/PLN bewegt sich aktuell in der Mitte der Seitwärtsrange der letzten Jahre zwischen 4,05 und 4,40 PLN. Derzeit drückt noch die Aufwertung des Franken und deren Folgen für Polen auf den Zloty, denn in Polen gibt es viele auf Franken lautende Fremdwährungskredite. Einer muss für deren Verteuerung bluten: Entweder die Kreditnehmer oder - wie in Ungarn - die Banken.
Fazit
Polens Notenbank wird voraussichtlich den Leitzins senken, wenn sich Aufwertungsdruck auf den Zloty aufbaut. Bei der Sitzung am 4. Februar wird dies aber vermutlich noch nicht der Fall sein, noch wollen die Notenbanker offenbar abwarten. Ob eine Zinssenkung ausreicht, um eine Aufwertung zu verhindern, muss sich ohnehin zeigen. Kurzfristig kann EUR/PLN durchaus aus der Seitwärtsrange bei 4,05/4,40 PLN nach unten ausbrechen. Im Devisen-Trader informieren wir Sie aktuell über günstige Einstiegschancen in den Zloty!
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.