Brasilianischer Real und Mexikanischer Peso: Attraktive Lateinamerikawährungen!
Seit Anfang des Jahres sind Rendite und Risiko an den Märkten wieder gefragt.
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Die Gründe dafür: Die Eurokrise ist nicht eskaliert und die Notenbanken haben weltweit wieder die Geldschleusen geöffnet. Die EZB pumpte massiv Liquidität in das Bankensystem und damit indirekt in den Anleihemarkt, die US-Notenbank will mindestens(!) bis 2014 den Leitzins quasi bei null Prozent lassen und auch die japanische Notenbank kauft verstärkt Anleihen. In vielen Schwellenländern, u.a. in China, wurde bei der Geldpolitik ebenfalls der Schalter von „restriktiv“ auf „expansiv“ umgelegt. Für die Schwellenländer bedeutet dies: Die Wachstumsraten schwächen sich 2012 lediglich ab, brechen aber nicht ein. Auch die alten Industrienationen USA und Japan wachsen, nur die Eurozone wird voraussichtlich leicht schrumpfen.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Real weiter im Aufwind
Vor allem Asiens Schwellenländer wachsen weiterhin kräftig. Aber auch in den rohstoffexportierenden Ländern Lateinamerikas bleibt angesichts der anhaltend robusten Rohstoffnachfrage das Wachstum solide. Für Brasilien rechnen einige Volkswirte aufgrund des Gegenwinds durch die Eurokrise mit einer Abschwächung der BIP-Wachstumsrate von 2,7 auf 2,3 Prozent, ich denke aber, die Wachstumsrate wird wieder an der Drei-Prozent-Marke kratzen. Doch eine Abschwächung der Konjunkturdynamik ist gar nicht mal so unerwünscht, denn dadurch haben sich auch die Überhitzungserscheinungen, z.B. die hohe Inflationsrate und das starke Kreditwachstum, abgemildert. Die Notenbank hat daher Spielraum, um den bei 10,50 Prozent liegenden Leitzins zu senken. Dem Real wird das nicht schaden, solange sich die Weltkonjunktur und damit auch die Rohstoffnachfrage stabilisieren. Die Zinsen bleiben hoch und die Währung damit attraktiv für Investoren. EUR/BRL ist im Herbst 2011 nach oben über die Marke von 2,40 BRL ausgebrochen, zu Jahresanfang aber wieder in den Seitwärtstrendkanal zurückgekehrt. Charttechnisch wird sich EUR/BRL kurzfristig zwischen 2,18 und 2,40 BRL stabilisieren, mittelfristig dürfte der Wechselkurs nach unten ausbrechen.
Peso profitiert von wiedererstarkter US-Konjunktur
In Mexiko wird im Juli gewählt, das lähmt die Politik und kann auch am Devisenmarkt für Unruhe sorgen. Die Wirtschaft ist stark abhängig vom großen Nachbarn im Norden, was sich in den letzten Jahren negativ auswirkte. Inzwischen erholt sich aber die US-Konjunktur und davon wird auch Mexiko profitieren. Die Inflationsrate ist mit knapp vier Prozent und der Staatshaushalt mit einem Defizit von 2,6 Prozent weitgehend im Griff, was der Notenbank sogar Spielraum für Zinssenkungen eröffnet, obwohl der Leitzins bereits auf einem Rekordtief von 4,50 Prozent liegt. Positiv ist auch der Anstieg des Ölpreises, denn immer noch wird ein Drittel der Staatseinnahmen durch den Ölexport bestritten. Charttechnisch folgte bei EUR/MXN auf den Bruch der Unterstützung bei 18,00 MXN ein rascher Rückgang bis zur starken Unterstützung bei 16,50 MXN. Seit Anfang Februar hat der Wechselkurs eine Verschnaufpause eingelegt. EUR/MXN kann vermutlich erneut bis 17,50/17,80 MXN zulegen, wird dann aber wieder unter Druck kommen.
Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.