"Größter Fehler überhaupt"

Wirtschaftsprofessor: Den Bitcoin zu regulieren wäre gefährlich

09.03.18 13:27 Uhr

Wirtschaftsprofessor: Den Bitcoin zu regulieren wäre gefährlich | finanzen.net

Das Thema Regulierung von Kryptowährungen wird derzeit in der Finanzwelt heiß diskutiert. Doch der anerkannte Wirtschaftsprofessor Jan-Pieter Krahnen warnt, dass dies der größte Fehler wäre, den der Staat überhaupt machen könnte.

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Kryptowährungen werden immer beliebter. Im Jahr 2017 stieg der Kurs des Bitcoin - der weltweit bekanntesten Cyberwährung - um mehr als 1.000 Prozent. Aber auch die Liste der Kritiker ist lang. Unter anderem wurde der Bitcoin von verschiedenen Finanzexperten schon als "Betrug" oder als "Schneeballsystem" bezeichnet. Und den Behörden ist es ein Dorn im Auge, dass er sich jeglicher staatlicher Kontrolle entzieht.

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Kein Wunder also, dass die Entwicklung am Krypto-Markt von staatlicher Seite aufmerksam beobachtet wird. Ende Februar 2018 erklärte dann Vizepräsident Valdis Dombrovskis in Brüssel, dass die EU-Kommission prüfen will, ob Kryptowährungen auf EU-Ebene schärfer reguliert werden müssen. Auch in verschiedenen anderen Ländern gibt es ähnliche Überlegungen seitens der Politik und der Behörden.

Wirtschaftsprofessor warnt vor Bitcoin-Regulierung

Doch dieser Schuss könnte auch nach hinten losgehen. Jan-Pieter Krahnen, Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung an der Goethe-Universität in Frankfurt, erläuterte in einem Interview mit dem "manager magazin", warum Krypto-Währungen erst dann wirklich gefährlich für das Finanzsystem werden, wenn sie reguliert werden.

Er hält es zwar für richtig, Anleger vor den Risiken zu warnen, staatliche Eingriffe würden den Kryptowährungen aber nur helfen, an Boden zu gewinnen. Gefährlich werde es demnach dann, wenn die Kontrollen so umfangreich würden, dass Cybergeld irgendwann ebenso reguliert sei wie Fiat-Geld. Hierdurch würden digitale Währungen nämlich "aus der jetzigen diffusen Zockerwelt in die anerkannte, überwachte Welt überführt".

Doch wenn Bitcoin und Co. erstmal als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt wären, würden sie erst so richtig wertvoll. Die Folgen wären unabsehbar, warnt Krahnen. Deshalb wäre eine schärfere Regulierung von Internetgeld der größte Fehler, den der Staat überhaupt machen könnte.

Kryptowährungen einfach ignorieren

Um zu verhindern, dass Cyberwährungen einen echten fundamentalen Wert gewinnen, sollten Staaten also von einer leichtfertigen Regulierung absehen, empfiehlt Krahnen. Stattdessen rät der Professor für Kreditwirtschaft dazu, den Bitcoin einfach sich selbst zu überlassen. Wenn er weiterhin nur in der Schattenwelt existiere, werde er irgendwann verschwinden, ist Krahnen überzeugt.

Redaktion finanzen.net

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