Gold – die Zinssenkungsphantasie verpufft zunehmend

14.01.25 11:40 Uhr

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Gold – die Zinssenkungsphantasie verpufft zunehmend

Der Preis für eine Feinunze Gold korrigierte zwar zum Wochenbeginn aufgrund des stärkeren US-Dollar abermals, hält sich aber immer noch auf einem sehr hohen Kursniveau und auch in Schlagdistanz zur 2.700-US-Dollar-Marke auf. Die noch im alten Jahr bis zur FOMC-Sitzung vom 18. Dezember 2024 am Markt kursierenden Zinssenkungsphantasien lösten sich seitdem mehr und mehr in Luft auf.

 

Die am Freitag um 14:30 Uhr veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten des „Bureau of Labor Statistics“ (BLS) für den Berichtsmonat Dezember überraschten deutlich positiv. Positiv für US-Arbeitnehmer, positiv für einen nach wie vor robusten US-Arbeitsmarkt, doch weniger positiv für diejenigen Marktteilnehmer, die von weiter sinkenden US-Zinsen ausgingen. Mit 256.000 neugeschaffenen Stellen ex-Agrar und einer Arbeitslosenrate die auf 4,1 Prozent sank, sendet der US-Arbeitsmarkt der Fed wieder einmal ein doch ernstzunehmendes Signal, die wohl kommende Zinspause zumindest einmal oder länger zu vollziehen. Die durchschnittlichen US-Löhne kletterten um 0,3 Prozent auf Monatssicht und um 3,9 Prozent auf 12-Monatssicht.

 

Die Zinspause Ende Januar manifestiert sich, auch eine Zinspause im März wäre damit nachvollziehbar. Am US-Terminmarkt ging man am Montag, den 13. Januar 2025 mit einer über 97prozentigen Wahrscheinlichkeit von einer Zinspause bei der FOMC-Leitzinsentscheidung am 29. Januar 2025 aus. Das Leitzinsband der Federal Reserve (target rate) würde damit unverändert bei 4,25 bis 4,50 Prozent liegen. Auch für die FOMC-Zinsentscheidung am 19. März 2025 geht man mit einer rund 78prozentigen Wahrscheinlichkeit von einer weiteren Zinspause aus. Für die Sitzung am 07. Mai 2025 wirkt eine Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent für eine Zinspause ebenso noch recht überzeugend.


Auf absehbare Zeit ändert sich folglich beim US-Leitzinsbad nichts. Damit halten sich die Opportunitätskosten der Gold-Bullen auf einem nach wie vor recht hohen Niveau und lassen das Halten von Gold zu einem recht kostspieligen Unterfangen werden. Während man am Aktien- und Anleihemarkt zumindest zusätzlich zu den jeweils möglichen Kurssteigerungen auch weitere Zins- oder Dividendenerträge generieren kann, fallen diese Punkte beim Anlagehafen Gold aus. Ja, man könnte Gold „verleihen“, doch dies ist kein Geschäft für Private.




 

Goldreserven steigen weiter – Indien, Türkei und Polen mit prozentual hohen Zukäufen

Monat für Monat ändern sich die internationalen Goldbestände der Zentralbanken. Die Daten zu den Lagerbeständen stammen vom „Internationalen Währungsfonds“ (IWF) und sind in den „International Monetary Fund´s International Financial Statistics“ (IFS) zu finden. Im vorliegenden Fall stammen die Daten vom Berichtsmonat November 2024. Diese Daten werden unter anderem auch vom „World Gold Council“ (WGC) bereitgestellt und aufbereitet.


Anhand der Daten können die Top20 der Länder mit den höchsten Goldreserven ausgemacht werden. Auffallend sind die Positionierungen zum Beispiel von Indien, der Türkei und auch Polen angestiegen. Indien befindet sich bereits auf Platz 9 und damit mit 854,7 Tonnen (die „Reserve Bank of India“ (RBI) meldete für den November noch weitere Käufe nach – insgesamt erwarb man in den ersten 11 Monaten in 2024 73 Tonnen Gold und hob den Gesamtbestand damit offensichtlich auf 876 Tonnen an) unter den Top-10-Platzierungen.


Die Türkei hat sich mit einem Bestand von 595,4 Tonnen auf den 12. Platz vorgearbeitet und Polen mit 419,7 Tonnen auf Platz 15 (auch die „National Bank of Poland“ (NBP) meldete im November Zukäufe nach – Polen erwarb in den ersten 11 Monaten in 2024 insgesamt 90 Tonnen Gold und schob den Bestand damit auf 448 Tonnen).

Unter den besten Platzierungen finden sich die USA mit 8.133,5 Tonnen und Deutschland mit 3.351,5 Tonnen Gold auf dem zweiten Platz. Nach wie vor liegen Italien (2.451,8 Tonnen) und Frankreich (2.436,9 Tonnen) mit ihren Lagerbeständen noch vor Russland (2.335,9 Tonnen) und China (2.264,3 Tonnen).

 

Ein Land fiel bei Verkäufen auf, nämlich der Stadtstaat Singapur. Das Finanzministerium von Singapur „Money Authority of Singapore“ war auf Basis der November-2024er-Daten mit einem Verkauf von rund 5 Tonnen der weltweit größte Verkäufer – in 2024 verkaufte Singapur 7 Tonnen Gold.

 

Gold – der Blick in den Chart

Die vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild. Um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite näher ermitteln zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ können die möglicherweise relevanten Fibonacci-Retracements erzeugt werden. Diese Fibonacci-Retracements können dann für die Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

 

Ausgehend vom Rekordhoch des 31. Oktober 2024 von 2.789,89 US-Dollar bis zum Verlaufstief des 14. November 2024 von 2.536,69 US-Dollar, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 2.693,17 US-Dollar (0.618%), 2.730,13 US-Dollar (0.764%) und 2.789,89 US-Dollar (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Oberseite von 2.849,65 US-Dollar (1.236%), 2.886,61 US-Dollar (1.382%) und 2.946,37 US-Dollar (1.618%) auszumachen. Die nächsten Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 2.663,29 US-Dollar (0.50%), 2.633,41 US-Dollar (0.382%), 2.596,45 US-Dollar (0.236%) und 2.536,69 US-Dollar (0.00%) in Betracht.

 

Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich bei der 1.618prozentigen Fibonacci-Projektion von 2.946,37 US-Dollar möglich. Zur Unterseite könnte ein Kurszielbereich beim 0.00prozentigen Fibonacci-Retracement von 2.536,69 US-Dollar heranzuziehen sein. Dem Chartbild wurden obendrein die drei EMAs hinzugefügt (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe). Beide Kurszielbereiche wurden hier im Chartbild durch die beiden Rechtecke visualisiert (das farblich grün unterlegte Rechteck dient der Visualisierung des Kurszielbereichs der Bullen, das rot unterlegte Rechteck dem Kurszielbereich der Bären). Der Relative-Strength-Index (RSI) notierte zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 56,73 Punkten im neutralen Bereich.


 Quelle: ActivTrader


 

 

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