Griechenland geht erneut an den Kapitalmarkt
Zum zweiten Mal seit ihrem Start im Januar 2015 testet Griechenlands Links-Rechts-Regierung die Rückkehr an den Kapitalmarkt.
Für eine siebenjährige Staatsanleihe sei das Orderbuch geöffnet, sagte ein hoher Beamter des Athener Finanzministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei mindestens drei Milliarden Euro aufzunehmen, hieß es. Wie die griechische Finanzpresse unter Berufung auf Kreise der Schuldenagentur berichtete, wird mit einer Rendite um die 3,75 Prozent gerechnet.
Der Testlauf sollte ursprünglich am Dienstag stattfinden. Wegen der Turbulenzen in den Börsen weltweit musste er auf Donnerstag aufgeschoben werden, hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums weiter.
Athen will ein Geld-Polster von etwa 18 Milliarden Euro für die erhoffte dauerhafte Rückkehr Griechenlands an die Kapitalmärkte anlegen. Diese ist nach dem Ende des laufenden Hilfsprogramms Ende August 2018 angepeilt. Griechenland ist seit 2010 nicht mehr in der Lage gewesen, selbstständig zu auskömmlichen Konditionen Geld am Kapitalmarkt zu leihen; seither wurden drei internationale Hilfsprogramme aufgelegt.
Athen war im Juli 2017 ein erster Testlauf für die angestrebte Rückkehr an den Kapitalmarkt gelungen. Damals hatte das Finanzministerium mit Anleihen insgesamt drei Milliarden Euro bei einer Laufzeit von fünf Jahren eingesammelt. Der Zinssatz betrug damals effektiv 4,625 Prozent. Das ist viel verglichen mit den Zinskonditionen von solventen Staaten, aber relativ wenig für griechische Verhältnisse./tt/DP/she
ATHEN (dpa-AFX)
Weitere News
Bildquellen: Trazos sobre Papel / Shutterstock.com, wjarek / Shutterstock.com