Windige Bescherung

Prokon: Kapital der Anleger in Gefahr

07.12.13 07:00 Uhr

Der Anbieter für Projekte und Konzepte rund um erneuerbare Energien, Prokon, hat bis Ende August Verluste in Höhe von 194,4 Millionen Euro angehäuft.

Schöne Bescherung für rund 74000 Anleger, die Genussrechte des Windkraftspezialisten Prokon Regenerative Energien besitzen. Unter ferner liefen im Rundbrief zum Jahresrückblick präsentiert der Anbieter für Projekte und Konzepte rund um erneuerbare Energien, daher der Name Prokon, eine verheerende Zwischenbilanz. Der Platzhirsch unter den Emittenten von Genussscheinen berichtet, dass zum 31. August Verluste von 194,4 Millionen Euro aufgelaufen sind.

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Das hat Folgen für Anleger. Denn laut den Bedingungen für die Herausgabe von Genussrechten müssen Fehlbeträge zunächst den Rücklagen und dann dem Stammkapital der Gesellschaft zugewiesen werden. Da das Stammkapital zum 31. August längst aufgezehrt war „und die Fehlbeträge noch höher ausfallen, ist das Genussrechtskapital dran“, erklärt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Anleger müssen sich schlimmstenfalls darauf einstellen, deutlich weniger Geld zurückzubekommen, als sie eingezahlt haben.

Für die in Aussicht gestellte Verzinsung von sechs Prozent für die Genussscheine müsste Prokon Regenerative Energien laut Tüngler bis zum Jahresende ein Ergebnis nach Kosten und Steuern von 60 Millionen Euro erwirtschaften. Doch bis August lag das operative Ergebnis gerade mal bei 13 Millionen Euro. Banken war offenbar die Prokon-Ökoanlagen-Bonanza schon lange zu heiss. Gerade mal sechs Prozent der Projekte sind laut Prokon mit Bankdarlehen finanziert. 94 Prozent mit Genussrechtskapital. (Redaktion Euro am Sonntag)