Value-Stars-Kolumne

Euro: Kann das die Wende bringen?

05.11.18 20:22 Uhr

Euro: Kann das die Wende bringen? | finanzen.net

Der Euro hat seinen letztjährigen Höhenflug inzwischen beendet. Für die europäische Konjunktur und den Aktienmarkt ist das eine gute Nachricht.

Werte in diesem Artikel
Devisen

1,0376 USD 0,0074 USD 0,72%

0,9636 EUR -0,0064 EUR -0,66%

Indizes

220,1 PKT 1,3 PKT 0,59%


Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 104,6% verzeichnet hat (Stand 30.09.18, 22.30 Uhr).

Die Zinsschere zwischen den USA und Europa öffnet sich immer weiter. Während die EZB angesichts der konjunkturellen Schwächesignale aus der Eurozone eine erste Zinserhöhung im Zyklus weiter hinausschiebt, folgt die FED einem stringenten Straffungskurs. Am Devisenmarkt wurde das zunächst ignoriert, inzwischen hat der Eurokurs aber die zu erwartende Richtung eingeschlagen. Für die Wirtschaft und damit auch für den Aktienmarkt stellt das eine wichtige Unterstützung dar.

Starke Aufwertung bis zum Februar

Der Abschwung in Europa ist sicherlich auf diverse Ursachen zurückzuführen, der Euro als negativer Einflussfaktor ist aber nicht zu vernachlässigen. Immerhin hatte die Gemeinschaftswährung vom Mehrjahrestief im Frühjahr 2017 gegenüber dem US-Dollar innerhalb von etwa einem Jahr um rund 21 % aufgewertet. Die exportlastige europäische Wirtschaft büßte damit im Dollarraum erheblich an preislicher Wettbewerbsfähigkeit ein, was durch die Preisvorteile beim Import erfahrungsgemäß nicht kompensiert werden kann. Dass sich die Stimmung gerade in der Industrie im Anschluss deutlich eingetrübt hat, dürfte damit im Zusammenhang stehen.

US-Politik stärkt den Dollar

Der Aufwärtstrend des Euro hat sich aber als nicht nachhaltig erwiesen, unter anderem dank der US-Notenbank und der Wirtschaftspolitik von Präsident Trump. Nach einer gewissen Zögerlichkeit in den letzten Jahren ist die FED im Dezember 2017 auf einen stringenten Kurs mit vierteljährlichen Leitzins­erhöhungen um je 25 Basispunkte eingeschert. Damit hat sich die Zinsdifferenz zur Eurozone weiter erhöht, was den Dollar stützt. Verstärkt wurde dieser Effekt durch die höhere Wachstumsdynamik in Übersee, auch ein Resultat der Steuerreform von Trump.

Fazit zu Euro

Seine Schwächephase im letzten Jahr konnte der US-Dollar mit Nachdruck hinter sich lassen, seit dem Zwischenhoch im Februar hat der Euro gegenüber der amerikanischen Währung wieder rund 10 % seines Wertes eingebüßt. Für Wirtschaft und Aktien in Europa ist das keine schlechte Nachricht. Die spürbare Abwertung könnte zur Revitalisierung der europäischen Industrie beitragen und damit auch die hiesigen Börsen stützen.

Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der etwa 20 aus­gewählte Aktien aus dem deutschen Nebenwerte-Segment enthält. Das Portfolio können Anleger im monatlichen Newsletter zum Value-Stars-Index einsehen.

 

Über Holger Steffen

Holger Steffen vom Value-Stars-Deutschland-Index Holger Steffen ist einer der erfahren­sten Nebenwerte-Experten. Mit dem von ihm mitverant­worteten Muster­depot des Anlegerbriefs erzielte er seit Start im Jahr 1999 eine Rendite von 2.195 Prozent, das entspricht einer durch­schnittlichen Rendite von 17,7 Prozent pro Jahr (Stand: 30.09.2018).
Der gelernte Diplom-Kaufmann hat als wissen­schaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der RWTH Aachen gearbeitet. Seit mehr als 15 Jahren ist Steffen in der Finanzbranche aktiv, sein Schwerpunkt liegt in der Unternehmens- und Kapitalmarktanalyse. Der Analyst hat bereits zahlreiche Studien zu deutschen Nebenwerten verfasst und sich als Buchautor betätigt. Der Anlage­experte ist zudem Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 104,8% verzeichnet hat (Stand 30.09.18).

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten (§34b WpHG):

Der Autor hält über eine Gesellschaft Geschäftsanteile an der Anlegerbrief Research GmbH, die ein entgeltliches Beratungsmandat für den Value-Stars-Deutschland-Index hat. Darüber hinaus können hinsichtlich der in dieser Finanzanalyse genannten Aktien grundsätzlich folgende Interessen­konflikte vorliegen (zutreffendes gefettet):

  • Der Autor oder ein Mitautor halten direkt oder indirekt folgende in diesem Artikel analysierte Aktien: - (keine)
  • Der von der Anlegerbrief Research GmbH herausgegebene Börsenbrief "Der Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: - (keine)
  • In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9) sind folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: - (keine)

Weitere Hinweise:

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regress­ansprüche aus.
Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenz­portfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungs­gebühr und der erfolgs­abhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).