US-Staatsanleihen-Bestand

Japan löst China als größter Gläubiger der USA ab

16.04.15 07:40 Uhr

Japan löst China als größter Gläubiger der USA ab | finanzen.net

Die meisten US-Staatsanleihen befinden sich erstmals seit der globalen Finanzkrise vor sechs Jahren wieder in den Händen japanischer Investoren.

Im Februar fiel der Bestand des Landes zwar um 14,2 Milliarden Dollar auf 1,2244 Billionen Dollar, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Daten des US-Regierung hervorgeht. Der chinesische Besitz sackte aber im selben Zeitraum um 15,4 Milliarden US-Dollar auf 1,2237 Billionen Dollar ab.

Der Wechsel an der Spitze der US-Gläubiger hatte sich bereits zu Jahresbeginn abgezeichnet - zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Volumen der US-Staatsanleihen in japanischen Händen um 7,7 Milliarden US-Dollar erhöht, während sich zeitgleich chinesische Käufer in Zurückhaltung übten.

Warum kaufen Japaner US-Staatsanleihen?

Japanische Investoren schätzen die Staatspapiere der USA insbesondere wegen ihres Renditeabstandes. Für zehnjährige US-Bonds liegt die Rendite bei rund 1,9 Prozent - japanische Staatsanleihen weisen daneben nur eine Rendite von 0,325 Prozent aus. Zum Vergleich: Die Rendite für chinesische Bonds liegt bei 3,7 Prozent.

Notenbank bleibt Unsicherheitsfaktor

Die Fed ist für Investoren der größte Unsicherheitsfaktor. Sollte die Notenbank selbst als Verkäufer am Markt agieren und ihren Bestand an Staatsanleihen reduzieren wollen, würde das entstehende Angebot im Inland auf deutlich schwächere Nachfrage aus dem Ausland treffen. Der Anleihenmarkt würde unter Druck geraten.

Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX

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