Deutsche Anleihen: Zehnjahresrendite fällt auf neues Rekordtief
Einen Tag nach der ersten Zinssenkung in den USA seit gut zehn Jahren sind deutsche Bundesanleihen am Donnerstag im Kurs weiter gestiegen.
Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte bis zum Abend um 0,21 Prozent auf 175,50 Punkte zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank auf ein Rekordtief von minus 0,46 Prozent.
Auch an vielen anderen Anleihemärkten gaben die Renditen spürbar nach. Die Zinssenkung der US-Notenbank Fed habe die Renditen weiter gedrückt, wurde argumentiert. Allerdings wurde auch auf einen bremsenden Effekt verwiesen: So hatte Fed-Chef Jerome Powell allzu hohe Zinssenkungs-Erwartungen gedämpft. Er sprach von einer Senkung in der Mitte des Konjunkturzyklus und sagte, es sei keine lange Reihe von Verringerungen zu erwarten.
Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA konnten den als sicher empfundenen Bundeswertepapieren ebenfalls Auftrieb verleihen. Die Industriestimmung hatte sich sowohl diesseits wie jenseits des Atlantiks eingetrübt. Im Euroraum war die Entwicklung jedoch im Kern bereits bekannt, da es sich nur um eine zweite Schätzung des Instituts Markit handelte. In den USA war der ISM-Index für die Industrie auf ein Dreijahrestief gefallen. Diese leidet derzeit unter den zahlreichen von den USA ausgehenden Handelsstreitigkeiten./bgf/he
FRANKFURT (dpa-AFX)
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