EZB-Chefin Lagarde: Höhere Anleihekäufe gegen Anstieg der Renditen möglich
Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde mit höheren Anleihekäufen im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP einen verfrühten Anstieg der Staatsanleiherenditen verhindern.
"Worauf wir reagieren, ist ein Renditeanstieg, der der erwarteten wirtschaftlichen Erholung vorausläuft", sagte Lagarde in einer Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments. Sie fügte hinzu: "Wir sehen nicht, dass das vor dem zweiten Halbjahr 2021 passieren wird." Ein vorheriger Renditeanstieg sei unerwünscht.
EZB-Rat berät alle sechs Wochen über PEPP
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde bei seinen alle sechs Wochen stattfindenden geldpolitischen Beratungen über die Angemessenheit der Anleihekäufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP sprechen. "Wir messen natürlich alle sechs Wochen, wenn wir unsere geldpolitische Ratssitzung haben, diese Größen, um eine Einschätzung vorzunehmen - Finanzierungsbedingungen, Inflationsausblick", sagte Lagarde in der Anhörung des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments und fügte hinzu: "Wenn nötig, werden wir etwas tun."
Lagarde wies darauf hin, dass der EZB-Rat zugesagt habe, die Käufe für drei Monate deutlich zu steigern. Sie sagte aber auch: "Wir werden die Lage regelmäßig prüfen." Falls nötig werde die EZB Käufe "vorziehen", und zwar sowohl mit Blick auf Anleiheklassen als auch mit Blick auf das Emissionsland.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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