IWF rät EZB zu Anleihekäufen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der Europäischen Zentralbank (EZB) zu Wertpapierkäufen in größerem Stil geraten, sollte die Inflation in der Eurozone weiterhin so niedrig bleiben.
Speziell der Erwerb von Staatsanleihen würde helfen, das Vertrauen in der Wirtschaft zu vergrößern, die Finanzlage von Firmen und Haushalten zu verbessern und die Kreditvergabe durch Banken anzukurbeln, schrieb der IWF in einem am Donnerstag in Washington veröffentlichen Bericht über die Eurozone.
Insgesamt stellte der Währungsfonds der Währungsgemeinschaft ein gemischtes Zeugnis aus. Die Erholung sei stabiler, die Binnennachfrage besser und die Stimmung im Finanzsektor habe sich dramatisch verbessert. Vor allem die EZB-Politik mit historisch niedrigen Zinsen habe viel zu der verbesserten Lage beigetragen. Außerdem sei der Abbau von Haushaltsdefiziten in vielen Ländern sehr gut voran gekommen. Strukturreformen hätten zu einer besseren Wettbewerbsfähigkeit geführt.
Dennoch sei die Erholung in der Eurozone längst nicht stark genug, meint der IWF. Dringenden Nachholbedarf gebe es etwa weiterhin bei Investitionen durch Unternehmen. Bei strukturellen Reformen dürfe nicht nachgelassen werden. Auch die Verschuldung in Staatshaushalten, bei Firmen und in Privathaushalten sei zu hoch. Die Arbeitslosigkeit vor allem unter Jugendlichen sei inakzeptabel. Um dieses Problem zu lösen, sei ein viel größere Wachstumsrate notwendig.
dpa-AFX