EZB-Rat könnte über Junk-Bonds als Repo-Sicherheiten beraten
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird laut einem Bericht am Mittwochabend über Repo-Sicherheiten beraten.
Dabei könnte es auch um die Frage gehen, ob die EZB generell Anleihen von Ländern akzeptieren soll, die über kein Investment Grade Rating verfügen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Seit kurzem tut sie das ausnahmsweise (und zunächst befristet bis Jahresende) im Falle Griechenlands. Der "Elefant im Raum" ist jedoch Italien, dessen Bonitätsnote Standard & Poor's (S&P) am Freitag aktualisiert.
Italiens Anleihen sind nicht unmittelbar gefährdet, aus dem Sicherheitenrahmen der EZB auszuscheiden. S&P stuft Italien derzeit mit BBB ein, das sind zwei Stufen über Junk-Niveau. Allerdings könnte Italien diesem Status am Freitag näher rücken, denn der Ausblick für das Rating ist negativ. Moodys stuft Italien mit Baa3 (stabil) ein - eine Stufe über Junk. Fitch bewertet Italien mit BBB (negativ).
Anleger machen sich offenbar Sorgen um Italiens Bonität. Nachdem die EZB ihr Pandemiekaufprogramm PEPP am 18. März angekündigt hatte, fielen die zuvor sprunghaft gestiegenen Renditeabstände italienischer Anleihen gegenüber Bundesanleihen deutlich. Seit Ende März nehmen sie aber wieder stetig zu. Das ist umso erstaunlicher, als italienische Papiere einen bedeutenden Teil der PEPP-Käufe ausmachen dürften.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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