VST BUILDING TECHNOLOGIES: 7,00%-Anleihe 2019/2024 - vom internationalen Bauboom profitieren

Finanzen.net: Am deutschen Kapitalmarkt ist die VST BUILDING TECHNOLOGIES aufgrund der 2013 emittierten Unternehmensanleihe kein unbeschriebenes Blatt. Wären Sie dennoch so freundlich und würden ihr Unternehmen in zwei oder drei Sätzen vorstellen?
Kamil Kowalewski: Die VST BUILDING TECHNOLOGIES AG ist ein international führender Anbieter von Technologielösungen für den Hochbau. Entsprechend sind wir in einem boomenden Segment vertreten, denn die Nachfrage nach neuem Wohnraum ist bekanntlich riesig und wir verfügen über die Technologie um schneller und effizienter als bislang zu bauen. Wir besitzen langjährige Erfahrung bei Bautechnologie, haben Partnerschaften mit internationalen Baukonzernen und ein hochmodernes eigenes Produktionswerk für Bauelemente wie Wände und Decken. Die Haupteinsatzgebiete unserer innovativen und patentierten Bautechnologie, die über klar überlegene Vorteile gegenüber herkömmlichen Bauweisen verfügt, sind der Wohnungsbau, der Hotelbau sowie die Errichtung von Pflege- und Studentenheimen. Wir stellen die Baukomponenten den Kundenwünschen entsprechend auf Maß und mit einem hohen Vorfertigungsgrad her, liefern diese bedarfsgerecht zu den Baustellen, übernehmen das Montieren und Ausbetonieren sowie die Erstellung des Rohbaus und Engineeringleistungen im deutschsprachigen Raum und vergeben auch Lizenzen für unsere patentierte Technologie in ausgewählten Regionen.

Welchen Umsatz- bzw. Ergebnisbeitrag leisten ihre drei Kernmärkte Schweden, Deutschland sowie Österreich und welchem Land trauen Sie für die kommenden Jahre ein besonders starkes Wachstum zu?
Kamil Kowalewski: Der Großteil der Umsätze und Ergebnisse stammen aus unseren Schwerpunktmärkten Deutschland, Schweden und Österreich. Bei diesen sehen wir nach wie vor einen erheblichen Bedarf an modernem Wohnraum und verspüren eine steigende Nachfrage nach VST-Bauelementen. Wir wollen uns aber auch noch weitere Märkte in Europa erschließen, um uns regional breiter aufzustellen und unseren Wachstumskurs voranzutreiben. Sehr attraktive Märkte mit einer starken Bauwirtschaft sind zum Beispiel Großbritannien, Polen und Dänemark. Wir sind bereits in Verhandlungen über erste Aufträge aus diesen Regionen, dies unter anderem mit einem der größten Bauunternehmen Großbritanniens.

Ein Unternehmensbereich zielt auf den Technologietransfer in Länder außerhalb der EU ab. Wie stark ist dieses Standbein und wie sichern Sie sich als relativ kleines Unternehmen gegen potenziellen "Technologiediebstahl" ab?
Bernd Ackerl: Unser klarer Fokus liegt zwar auf der Produktion und Lieferung von Baukomponenten sowie der Bauplanung. Allerdings wollen wir das sogenannte Werksanlagengeschäft, d.h. der Verkauf von kompletten Anlagen sowie die Vergabe von Lizenzen, künftig weiter ausbauen. Bei der geplanten Expansion konzentrieren wir uns auf Länder außerhalb der EU, die wir nicht mit Baukomponenten selbst beliefern. Dazu gehören unter anderem die USA und China. Bislang haben wir bereits drei VST-Werke nach Russland geliefert und vier Werke in Weißrussland errichtet sowie den Kunden jeweils regionale Lizenzen eingeräumt und Schulungen durchgeführt. Auch für diesen Geschäftsbereich sind wir optimistisch und erwarten für 2019 eine Erhöhung des Umsatzes. Ein wichtiger Punkt, um unseren Technologievorsprung zu schützen, sind weltweit angemeldete Patente.

Wie sieht Ihr Geschäftsausblick hinsichtlich der zu erwartenden Umsätze und Ergebnisse für das aktuelle Geschäftsjahr aus und welchen Ausblick können Sie interessierten Anleiheinvestoren für die Zukunft geben?
Kamil Kowalewski: Aufgrund unserer umfangreichen Projektpipeline, dem geplanten Ausbau unserer Marktposition und des Leistungsspektrums sowie der Zusammenarbeit mit renommierten Baukonzernen sind wir für die Zukunft sehr optimistisch und erwarten die Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung. An dieser Stelle möchten wir auf das erst kürzlich veröffentlichte Research von SRC hinweisen, das unserer neuen Anleihe übrigens ein überdurchschnittlich attraktives Rendite-Risiko-Profil bescheinigt.

Die Baubranche klagt regelmäßig über den Mangel an Personal. Lässt sich ein Bauprojekt durch die Nutzung der patentierten VST-Bautechnologie mit deutlich weniger Personal als bei konventioneller Bauweise realisieren und mit welchen Kostenvorteilen darf ein Bauherr grundsätzlich rechnen?
Bernd Ackerl: Dies gehört zu den erheblichen Vorteilen unserer Technologie. Durch die industrielle Vorfertigung aller tragenden Elemente eines Baus im Werk reduziert sich der Bedarf an Personal auf der Baustelle signifikant. Auch die Produktionsprozesse haben wir durch die automatisierte Anlage sehr effizient und ressourcensparend gestaltet. Dies hat zur Folge, dass die Gesamtkosten eines Baus gesenkt werden und die Bauzeit deutlich reduziert wird.

Sie werben zudem mit bedarfsgerechter Just-in-time-Anlieferung der benötigten Baukomponenten zu den Baustellen. Wie managen Sie in Zeiten zunehmender Staus dieses Transportrisiko und daraus resultierende Kostenrisiken?
Kamil Kowalewski: Wir arbeiten mit sehr erfahrenen Transportunternehmen zusammen und planen zeitliche Puffer wegen Staus etc. entsprechend bei den Projekten mit ein. Bislang konnten wir immer gewährleisten, dass die Baukomponenten rechtzeitig auf den Baustellen angekommen sind und es hat sich durch den Transport noch nie ein Bau verzögert. In der Regel werden die Bauelemente per LKW geliefert. Es kam aber auch schon vor, dass Komponenten per Bahn transportiert wurden und dies effizienter war, so z. B. die Lieferung von VST-Wänden von unserem Produktionswerk in Nitra nach Stockholm bei einem Projekt.

Mit welchen Konditionen ist Ihre geplante Unternehmensanleihe ausgestattet, deren Handel für den Freiverkehr (Open Market) der Frankfurter Wertpapierbörse vorgesehen ist?
Bernd Ackerl: Die Anleihe hat ein geplantes Emissionsvolumen von bis zu 15 Mio. Euro, eine fünfjährige Laufzeit und ist mit einem Kupon von 7,00 Prozent p.a. ausgestattet bei halbjährlicher Zinszahlung. Das öffentliche Angebot in Deutschland und Österreich läuft noch bis zum 25. Juni 2019 (14.00 Uhr). Zeichnungen können auch über das Zeichnungstool "Direct Place" der Deutschen Börse erfolgen. Dazu geben Anleger einfach eine Order für den Börsenplatz "Frankfurt" bei ihrer Bank oder ihrem Broker auf.
Die Frist für den Umtausch der bestehenden Anleihe 2013/2019 in die neue Anleihe 2019/2024 endet ebenfalls am 25. Juni 2019. Inhaber der Anleihe 2013/2019 erhalten beim Umtausch je bestehender Teilschuldverschreibung 2013/2019 eine neue Anleihe 2019/2024, die aufgelaufenen Stückzinsen sowie eine Barausgleichskomponente in Höhe von 20 Euro je umgetauschter Schuldverschreibung.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kowalewski und Herr Ackerl.

Zum Interviewpartner:
Kamil Kowalewski und Bernd Ackerl sind Vorstände der VST BUILDING TECHNOLOGIES AG. Beide verfügen über langjährige Erfahrung im Immobilienbereich. Kamil Kowalewski ist seit Juli 2010 bei VST für den Finanzbereich zuständig und seit September 2012 Vorstand der Gesellschaft. Bernd Ackerl ist seit November 2015 Prokurist bei VST und seit September 2017 Vorstand.