MS Deutschland: Kleiner Rettungsanker für Anleihe-Besitzer
Ein US-Investor kauft das ehemalige "Traumschiff" für eine unbekannte Summe. Was für die Anleihegläubiger der insolventen Beteiligungsgesellschaft übrig bleibt, lässt sich daher noch nicht sagen.
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von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Seit mehreren Monaten ankert die MS Deutschland vor Gibraltar. Nun gibt es Hoffnung, dass Deutschlands bekanntester Luxusdampfer doch bald wieder in See stechen kann. Nun gab die insolvente Beteiligungsgesellschaft MS Deutschland bekannt, dass das ehemalige "Traumschiff" aus der gleichnamigen ZDF-Serie einen Käufer gefunden hat.
"Der Erwerber ist ein US-Unternehmen mit einschlägiger Erfahrung im internationalen Kreuzfahrtgeschäft", heißt es in der Mitteilung. Der Investor habe bereits eine Anzahlung in einstelliger Millionenhöhe an den Insolvenzverwalter der MS Deutschland geleistet. Der Rest des Kaufpreises sei mit der Übergabe des Kreuzfahrtschiffs Ende Mai fällig. Über die genaue Höhe des Kaufpreises, die mit dem Gläubigerausschuss der Beteiligungsgesellschaft abgestimmt worden ist, wurde Stillschweigen vereinbart. Eine Aussage über die mögliche Insolvenzquote und darüber, was Gläubiger der 2012 emittierten Mittelstandsanleihe erwarten können, lässt sich so bislang nicht treffen.
Gläubiger im Unklaren gelassen
Nach Angaben von Andreas Jung, dem Pressesprecher des Insolvenzverwalters, bestünden derzeit Forderungen gegen die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft von rund 60 Millionen Euro, davon entfallen 53 Millionen auf die Anleihegläubiger. "Es können jedoch noch weitere Forderungen angemeldet werden", betont Jung. Zudem werde geprüft, ob die Schiffshypothek überhaupt wirksam bestellt war. Um eine Insolvenzquote zu erreichen, die unter den derzeitigen Bedingungen dem aktuellen Kursniveau der Anleihe von rund 20 Prozent entspricht, müsste der Kaufpreis mindestens zwölf Millionen Euro betragen haben. Mutmaßungen darüber bezeichnet Jung jedoch unter den aktuellen Umständen als unseriös.Weitere News
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