Euro am Sonntag-Meldung

Beate Uhse: Gläubiger sollen verzichten

04.06.16 16:00 Uhr

Beate Uhse: Gläubiger sollen verzichten | finanzen.net

Niedrigerer Zins und längere Laufzeit der Anleihe - das ist das Ansinnen der Erotik-Firma. Die Gläubiger sollen am 8. Juni bei der nächsten Versammlung darüber abstimmen.

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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag

Der kriselnde Erotikhändler Beate Uhse will sein Überleben mit Zugeständnissen der Anleihegläubiger sichern. Der Zins soll von 7,75 auf zwei Prozent sinken, die Laufzeit der 2019 fälligen Anleihe über 30 Millionen Euro bis 2024 verlängert werden (ISIN: DE 000 A12 T1W 6). Die Gläubiger sind für den 8. Juni zu einer Versammlung eingeladen. Sollte dieser Termin an mangelnder Präsenz scheitern, würde vier Wochen später ein zweiter Termin angesetzt. Die Zeit drängt: Bereits am 9. Juli ist die nächste Zinszahlung fällig.



Die Entwicklung von Umsatz und Ertrag liege im zweiten Quartal deutlich unter Plan, teilte die Firma mit. Die finanzielle Restrukturierung sei "zwingend und zügiger erforderlich" als geplant. Bereits eingeleitete Sanierungsmaßnahmen zeigen nicht die erhoffte Wirkung, vor allem die Verlagerung aufs Onlinegeschäft benötige mehr Zeit.

Der Zins soll für drei Jahre auf zwei Prozent sinken und ab 2019 vom operativen Ergebnis abhängen: Liegt das Ebitda über acht Millionen, steigt der Zins für jede angefangene Million um einen Prozentpunkt. 2015 erzielte Beate Uhse bei einem Umsatz von 129 Millionen ein Ebitda von minus 5,3 Millionen. Die eigenen Prognosen mussten im vorigen Jahr mehrfach gesenkt werden. Der Anleihekurs ist Ende 2015 abgestürzt. Vor der Hiobsbotschaft am Dienstag wurden 40 Prozent für den Bond gezahlt, Ende der Woche waren es weniger als 30.

Bildquellen: Andrey Burmakin / Shutterstock.com, travellight / Shutterstock.com

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