Zypern: Attraktive Bonds locken

von Jörg Billina, Euro am Sonntag

Die Insel hat sich schnell erholt - erst drei Jahre ist es her, da stand ­Zypern vor der Pleite. Der Schnitt bei griechischen Anleihen hatte den EU-Staat und seine Banken schwer getroffen. Es würde dauern, bis die Regierung die Krise in den Griff bekäme, meinten Experten. Doch schon im März 2016 verließ Zypern den von EU, EZB und IWF aufgespannten Rettungsschirm.

Zypern hatte Reformauflagen zielstrebig umgesetzt, Sparziele frühzeitig erfüllt. Vieles spricht dafür, dass das Land auch künftig die Ziele solide Staatsfinanzen und Stabilisierung des Bankensektors diszipliniert angeht. Die Agentur Moody’s rechnet damit, dass die Verschuldung bis 2020 auf 80 Prozent sinkt; 2014 waren es 108 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Alternative für Urlauber

2016 soll die Wirtschaft um 1,6  Prozent wachsen. Möglicherweise fällt das Plus aber höher aus: Zypern profitiert in diesem Sommer von Touristen, die ihre Ferien in der Türkei und Nord­afrika wegen verschärfter Sicherheitsprobleme absagen und Zypern als Alternative buchen. Erwartet wird die Rekordzahl von rund drei Millionen Gästen.

Die jüngst emittierte Staats­anleihe (ISIN: XS 145 755 336 7) stieß auf breites Interesse. Neben attraktiven Zinsen bietet der Bond die Chance auf Kursgewinne. Eine Milliarde Euro sammelte Zypern damit ein.

Bis Juli 2023 bietet der Bond mit dem Kupon von 3,75 Prozent zum aktuellen Kurs eine jährliche Rendite von 3,67 Prozent. Moody’s bewertet Zypern mit "B1", das Land ist trotz der Verbesserungen im Non-Investment-­Grade-Bereich. Mit dem stabilen Ausblick eignet sich der Bond aber gut zur Beimischung.