Russland: So rollt der Rubel
06.01.17 14:30 Uhr
Mit der Erholung des Ölpreises hat auch die Währung des Landes kräftig zugelegt. Die Aufwertung dürfte sich zwar verlangsamen, aber fortsetzen.
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von Thomas Strohm, Euro am Sonntag
Der steigende Ölpreis, aber auch international die Aussicht auf politisches Tauwetter unter einem künftigen US-Präsidenten Donald Trump haben den Rubel 2016 kräftig an Wert gewinnen lassen. Zum Dollar legte die russische Währung im Jahresverlauf um circa 16 Prozent zu, ebenso zum Euro.
Anfang 2016 mussten für einen Euro etwa 80 Rubel gezahlt werden, im Februar waren es zeitweise mehr als 90 Rubel, aktuell sind es lediglich rund 65. Die Aufwertung dürfte zwar nicht im diesem Maß weitergehen, etliche Devisenanalysten prognostizieren jedoch, dass der Rubel auch im neuen Jahr an Wert gewinnen wird.
Wirtschaft wächst wieder
Die Entwicklung der russischen Währung ist eng mit dem Ölpreis verknüpft. Nach der Einigung der OPEC auf eine Förderkürzung, der sich auch Länder außerhalb des Kartells anschlossen, ist der Preis des Rohstoffs deutlich gestiegen. Die Aufwärtsdynamik beim Ölpreis dürfte aber nachlassen - und damit die Aufwertungsdynamik beim Rubel.Dafür, dass die Devise dennoch an Wert gewinnt, spricht unter anderem die Erholung der russischen Wirtschaft. Für 2017 wird - ungeachtet der zuletzt verlängerten und verschärften Sanktionen von EU und USA - wieder ein BIP-Plus erwartet. 2016 ist die Wirtschaftsleistung geschrumpft, jedoch auch dank hoher staatlicher Stützungsausgaben bei Weitem nicht so stark wie 2015.
Zinsniveau bleibt hoch
Die Notenbank hat den Leitzins 2016 nur mit zwei Schritten um insgesamt einen Prozentpunkt gesenkt, mit zehn Prozent liegt der Satz noch immer im zweistelligen Bereich. Die Inflationsrate ist im Jahresverlauf deutlich stärker gesunken, der Rubel konnte so von einem steigenden Realzins profitieren. Nach der jüngsten Sitzung Mitte Dezember hieß es vonseiten der Währungshüter, dass eine weitere Leitzinssenkung auch erst im zweiten Quartal 2017 kommen könnte. Diese abwartende Zinspolitik der Notenbank stützt den Rubel, da der hohe Zins in der Landeswährung internationale Investoren anlockt.Mithilfe eines Zinszertifikats von BNP Paribas (ISIN: NL 000 073 731 0) können Anleger zum einen auf hohe Geldmarktzinsen von zurzeit 9,3 Prozent per annum setzen, zum anderen auf eine weitere Aufwertung des Rubel. Die Zinsen werden ins Zertifikat reinvestiert. Sollte die Währung wider Erwarten deutlich an Boden gegenüber dem Euro verlieren, drohen mit dem endlos laufenden Papier allerdings Verluste.
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